Alters- und Palliativmedizin

„Es lohnt sich, niemals aufzugeben“

Jahrelang war Monica Lierhaus eine der bekanntesten und beliebtesten Sportmoderatorinnen im deutschen Fernsehen. Im Januar 2009 veränderte eine schwere Hirnblutung ihr Leben radikal. Anlässlich des bundesweiten Tages gegen den Schlaganfall sprach die heutige Botschafterin der Schlaganfall-Hilfe darüber, wie es ihr mittlerweile geht und wie wichtig Bewegung für sie war, um wieder auf die Beine zu kommen.

15.06.2022
Ein Schlaganfall stellte das Leben der erfolgreichen Sportmoderatorin Monica Lierhaus komplett auf den Kopf.  Foto: Jenny Jacoby Ein Schlaganfall stellte das Leben der erfolgreichen Sportmoderatorin Monica Lierhaus komplett auf den Kopf. Foto: Jenny Jacoby

Ich gehe täglich eine Stunde auf mein Laufband, wenn ich keine Physiotherapie habe. Außerdem gehe ich viermal täglich mit Pauline raus. Das ist meine kleine Haveneser-Hündin, die treibt mich nach draußen, bei Wind und Wetter. Gut, dass ich sie habe.

Natürlich. Manchmal ist es hart, da würde ich am liebsten nur auf dem Sofa liegen und fernsehen. Aber ich überwinde meinen inneren Schweinehund und gehe trotzdem trainieren. Weil ich weiß: Danach geht es mir besser.

Das stimmt. Früher habe ich wahnsinnig viel Sport gemacht. Ich bin geritten, bin Ski gefahren, habe Golf und Tennis gespielt. Vieles kann ich heute nicht mehr so machen, aber das Laufen geht wieder ganz gut.

Natürlich, die haben sehr viel bewirkt. Ich bekomme immer noch zweimal die Woche Physiotherapie und Osteopathie. Zuletzt war mein Ziel, allein vom Boden aufstehen zu können. Denn leider passiert es immer mal wieder, dass ich stürze. Das Ziel habe ich jetzt erreicht. Hat ja auch schließlich lange genug gedauert.

Ich arbeite gerade daran, Vorträge zum Thema Motivation zu halten. Meine Sprache hat sich deutlich verbessert, vor allem dank der Sprachtherapie, die ich immer noch mache.

Früher musste ich beruflich viel reisen, da habe ich es gehasst. Heute reise ich quasi gar nicht mehr, und jetzt fehlt es mir tatsächlich. Ich würde gerne wieder mehr reisen.

Ich kann nur sagen: Es lohnt sich, niemals aufzugeben. Ich hätte mir anfangs nicht vorstellen können, dass ich wieder so weit komme. Aber ich habe gekämpft, habe viel und hart trainiert, und jetzt lebe ich wieder eigenständig. Das war für mich das größte Ziel, und ich habe es erreicht.