Alternative Heilmethoden

Heilen mit den Händen

Die Osteopathie ist in Deutschland sehr beliebt. Doch was ist das Geheimnis dieser ganzheitlichen Heilmethode? Fest steht: Wer sie einmal erfahren hat, ist zufrieden damit.

17.08.2020

Beobachten, prüfen, bewegen. Das alles sehr ruhig, sehr behutsam und entspannt. Während einer Ostopathie-Behandlung bilden Patient und Therapeut eine Einheit. Der eine kann ohne den anderen nichts ausrichten. Der Patient muss Rückmeldung geben und konkret bei der Therapie mitwirken. Der Osteopath braucht viel Erfahrung und Wissen, um die richtige Diagnose stellen und die Behandlung danach ausrichten zu können. Das alles nur mit Hilfe seiner Hände.

Selbstheilungskräfte anregen

Der amerikanische Arzt A. T. Still hatte vor 140 Jahren die Wirkung der manuellen Therapie entdeckt und die Grundprinzipien der Osteopathie als dynamische Wechselbeziehung zwischen Körper, Geist und Seele beschrieben. In diesem Zusammenspiel, so Still, gebe es ein Potenzial zur Selbstheilung und Selbstregulation des Körpers, Struktur und Funktion von Geweben würden sich gegenseitig beeinflussen. Laufen diese Prozesse harmonisch ab, ist der Mensch gesund. Ist dieses Potenzial der Selbstheilung geschwächt, können Krankheiten entstehen.
Störungen im Muskel-Skelett-System, oft ausgelöst durch Verklebungen der Faszien, dünne Bindegewebshüllen, haben in der Osteopathie einen besonderen Stellenwert. Deshalb kommt die Therapie auch am häufigsten bei Beschwerden des Bewegungsapparates zum Einsatz.
Ziel ist es, die Blockaden, die den Bewegungs- und Funktionseinschränkungen zugrunde liegen, zu lösen und damit das körperliche und seelische Wohlbefinden insgesamt wiederherzustellen.

Große Zufriedenheit

Auch wenn Wissenschaftler den Nutzen dieser Heilmethode immer wieder anzweifeln: Die Wartezimmer der Osteopathen sind voll. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Verbandes der Osteopathen Deutschland (VOD e.V.) aus dem Jahr 2018 war bereits jeder fünfte Bundesbürger schon einmal oder regelmäßig beim Osteopathen, darunter auch viele Kinder und Säuglinge. Das sind ungefähr 11,5 Millionen Menschen. Auch waren vier von fünf Befragten mit der Behandlung sehr zufrieden oder zufrieden. (bibi)