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Wie kann man Schilddrüsenkrebs heilen?

14.04.2020
Foto: Dr. Christian Gaedertz

Dr. Christian Gaedertz
Leitender Arzt für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie
Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden



Knoten in der Schilddrüse sind im Gegensatz zu Knoten in anderen Organen fast immer gutartig. Manchmal ist es aber doch Krebs.
Diagnostische Untersuchungen wie Ultraschall, Szintigrafie und Blutuntersuchungen können in vielen Fällen den Verdacht erhärten, aber nicht mit Sicherheit ausschließen. Die Diagnose kann letztlich nur der Gewebe-Spezialist (Pathologe) mit Hilfe des Mikroskops und Spezialuntersuchungen anhand des Zellbildes stellen. Doch selbst die Punktion eines verdächtigen Knotens zur Gewinnung einzelner Zellen ist nur als Nachweis oder bei hochgradigem Verdacht aussagekräftig. Vollständig ausschließen kann sie eine Krebserkrankung nicht. So bleibt als sicherster Weg in Verdachtsfällen die Operation. Eine intraoperative Schnellschnittuntersuchung durch den Pathologen ermöglicht dem endokrinen Chirurgen, die Operation an die Art des Krebses anzupassen. Der spezialisierte Operateur ist mit den unterschiedlichen Krebsarten vertraut. Wird der Krebs nachgewiesen, entfernt er die komplette Schilddrüse und die sie umgebenden Lymphknoten. Die Nebenschilddrüsen bleiben erhalten. Ein Neuromonitoring überwacht während der OP permanent die Funktionsfähigkeit der Stimmbandnerven.
In bestimmten Fällen ist anschließend noch eine Radiojodtherapie sinnvoll, die den Patienten jedoch nicht belastet.
Die Heilungsrate ist mit 90 bis 100 Prozent in den meisten Stadien sehr hoch. Ein großer Erfolg für alle Beteiligten!