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Wie entstehen Divertikel?

20.10.2020
Foto: Helios Idstein

Marius Grabowski
Chefarzt für Innere Medizin
Helios Klinik Idstein



Divertikel sind Ausstülpungen im Dick- oder Dünndarm, die an sich nicht krankhaft sind und zunächst keine Symptome verursachen. Wenn die Divertikel sich entzünden, kann es allerdings zu Beschwerden wie Bauchschmerzen, Fieber, Verstopfung und Blähungen kommen, es entsteht eine Divertikulitis. Da die Anzahl der Patienten mit Divertikulitis in den letzten 100 Jahren fast exponentiell angestiegen ist, vermuten Ärzte, dass eine ballaststoffarme Ernährung aus industriell hergestellten Weißmehlprodukten und andere stark verarbeitete Lebensmittel die Entstehung von Divertikeln begünstigt.
Faserarme Kost macht den Stuhl hart und fest. Der Innendruck im Darm ist dadurch höher als bei weichem Stuhl. Durch diesen Druck und die altersbedingt geringere Elastizität des Bindegewebes wölbt sich die Schleimhaut des Darms an manchen Stellen nach außen und bildet ein Divertikel. Wenn Stuhlreste in den Divertikeln zurückbleiben, können sich die Ausstülpungen entzünden und es entwickelt sich eine Divertikulitis. Die Entzündung kann sich auf das Divertikel begrenzen, aber auch auf den umgebenden Darm ausbreiten.
Eine ballaststoffreiche Ernährung mit frischen Lebensmitteln ist daher der beste Schutz vor Divertikeln. Bei anhaltenden Bauchbeschwerden sowie Fieber sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Durch eine Untersuchung, Labor- und bildgebende Diagnostik wird eine Divertikulitis festgestellt und der Schweregrad beurteilt.