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Wenn die Gallenblase zwickt

16.11.2019
Foto: Katholisches Klinikum Mainz

PD Dr. med. Dirk Hartmann (l.)
Chefarzt der Klinik für Innere Medizin II
und Prof. Dr. med. Achim Heintz (r.)
Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Katholisches Klinikum Mainz



In Deutschland haben etwa jede zweite Frau und jeder dritte Mann über siebzig Jahren Gallenblasensteine, aber auch Übergewichtige oder Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 haben vermehrt solche Steine. Umgekehrt kann auch eine rasche Gewichtsabnahme, z. B. bei Fastenkuren, Gallensteine verursachen. Auch eine erbliche Veranlagung spielt eine Rolle.
Etwa 75 Prozent der Betroffenen haben nie Beschwerden und bedürfen daher, bis auf wenige Ausnahmen, keiner Behandlung.
Das häufigste Symptom sind Koliken, die häufig nach dem Essen auftreten. Hierbei wandert ein Stein aus der Gallenblase zum Zwölffingerdarm. Ist dieser erreicht, lassen die Beschwerden schlagartig nach, da der Stein auf natürlichem Weg ausgeschieden wird. Selten bleibt er im Gallengang stecken. Die Galle kann dann nicht abfließen, Gelbsucht oder auch eine Bauchspeicheldrüsenentzündung können die Folge sein. Diese geht mit starken, rechtsseitigen Oberbauchschmerzen und in der Regel mit Fieber einher.
Die Diagnose erfolgt mittels Ultraschalluntersuchung und – wenn erforderlich – per MRT oder CT oder endoskopischem Ultraschall.
Für eine Behandlung kommen endoskopische oder minimalinvasive chirurgische Verfahren infrage, so dass Patienten meist nur kurz im Krankenhaus bleiben müssen.