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Vorsicht: Manche Medikamente und Lebensmittel vertragen sich nicht!

12.03.2020
Foto: Dr. med. Jascha Wiechelt, Otto-Fricke-Krankenhaus

Dr. med. Jascha Wiechelt
Chefarzt Geriatrie
Otto-Fricke-Krankenhaus
Bad Schwalbach/Wiesbaden



Viel hilft viel, denkt so mancher während der kalten Jahreszeit. Und kompensiert mangelnde Sonnenstunden und Bewegung mit Vitamin-Tabletten oder einer Extraportion Obst und Gemüse. Klingt gesund, kann sich aber ins Gegenteil verkehren, falls gleichzeitig Medikamente eingenommen werden. Denn die Ernährung kann die Wirkung von Arzneimitteln stark verändern – mit erheblichen Folgen.
Nehmen betagte Patienten zu viele Medikamente gleichzeitig ein, steigt durch diese Polymedikation (auch Multimedikation oder Polypharmazie genannt) die Wahrscheinlichkeit von unerwünschten Wechsel- und Nebenwirkungen. Aber auch als gesund geltende Lebens- und Nahrungsergänzungsmittel können die Wirkung von Arzneimitteln verändern – und das ganz unabhängig vom Alter der Person. Es gibt nicht ohne Grund immer den Hinweis in Beipackzetteln, ob ein Medikament vor, während oder nach dem Essen eingenommen werden soll. Das muss beachtet werden, sonst kommt vom Wirkstoff im Blut entweder zu wenig oder zu viel an.
Auch natürliche, unveränderte Lebensmittel können Probleme bereiten, denn auch Pflanzliches wie z. B. Johanniskraut und Grapefruit können richtig giftig sein. Johanniskraut gilt als Hausmittel mit stimmungsaufhellendem und angstlösendem Effekt. Je nach Menge verursacht es aber drastische Wechselwirkungen. Und bei der Grapefruit kann der Bitterstoff der Frucht zu massiven Interaktionen bei der Aufnahme von Arzneimitteln führen.