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Typisch Mann – typisch Frau: Wer hat welche Gefäßerkrankung?

04.10.2018
Foto: Dr. med. Thomas Umscheid, Leitender Arzt der Gefäßchirurgie HELIOS Klinik Bad Schwalbach

Dr. med. Thomas Umscheid
Leitender Arzt der Gefäßchirurgie
HELIOS Klinik Bad Schwalbach



In der Gefäßmedizin gibt es Erkrankungen, die landläufig als geschlechtertypisch eingestuft werden. Etwa drei bis sechs Prozent aller Deutschen – davon mehrheitlich Männer – leiden an der „Schaufensterkrankheit“, einer Durchblutungsstörung der Beine. Acht Millionen Deutsche haben Krampfadern, 80 Prozent davon sind Frauen. Aber auch das jeweils andere Geschlecht kann eine dieser Erkrankungen haben. Die Praxis zeigt jedoch, dass Männer mit Krampfadern häufig viel zu spät und mit ausgeprägteren Befunden, bis hin zum offenen Bein, zum Arzt gehen. Frauen haben oft eine lange diagnostische Odyssee hinter sich, bevor eine Durchblutungsstörung der Beine entdeckt wird.
Frauen sollten bei Gehstörungen deshalb auch an eine Durchblutungsstörung denken, insbesondere dann, wenn Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Rauchen vorliegen. Und Männer sollten Krampfadern nicht nur als Schönheitsproblem betrachten, sondern mit ihren „dicken Adern“ zum Arzt gehen. Das Gleiche gilt auch für das abdominelle Aortenaneurysma – eine gefährliche Erweiterung der Gefäßwand der Bauchschlagader. Davon sind überwiegend Männer betroffen. Die Erkrankung verläuft meist ohne Symptome, daher wird eine Überprüfung der Bauchaorta als Vorsorgeuntersuchung bei Männern inzwischen von den Krankenkassen getragen. Aber auch bei Frauen kann sie sinnvoll sein, insbesondere dann, wenn andere Schlagadererkrankungen vorliegen.