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Sodbrennen durch Zwerchfellbruch

20.12.2020
Foto: Asklepios Paulinen Klinik

PD Dr. med. Martin Hoffmann
Chefarzt Allgemein-, Viszeral- und
Minimalinvasive Chirurgie
Asklepios Paulinen Klinik



Etwa 40 Prozent der Bevölkerung leiden zeitweise unter Reflux, umgangssprachlich Sodbrennen. Störend wird diese Erkrankung erst, wenn sie regelmäßig und nachts auftritt.
Ursache ist in den meisten Fällen ein nicht mehr funktionierender unterer Schließmuskel der Speiseröhre und ein Zwerchfellbruch (Hiatushernie).
Bis zu 20 Prozent der Patienten, die Säurehemmer (Protonenpumpenhemmer) einnehmen, haben weiterhin Sodbrennen.
Die Diagnostik sollte die Druckmessung der Speiseröhre (Manometrie) und die pH-Metrie umfassen. Letztere Methode überprüft, ob etwas in die Speiseröhre zurückfließt und ob dieses Etwas sauer ist.
Der Gastroenterologe kann auch die so genannte Bravo-Kapsel zur Säuremessung anbieten. Diese wird in der Speiseröhre während einer Magen-Speiseröhren-Spiegelung an die Magenwand „angeklebt“ und bleibt dort bis zu 96 Stunden an Ort und Stelle. Dadurch kann man auf über die Nase gelegte Sonden verzichten.
Die Behandlung des Refluxes ist durch die Implantation eines Magnetrings (LINX), der den Schließmuskel ersetzt, möglich. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung körpereigenen Gewebes bei der „Fundoplikatio“. Hier dient ein Teil des Magens als Schließmuskelersatz. Beide Eingriffe werden minimal-invasiv über kleinste Schnitte durchgeführt. Die Lebensqualität der Patienten verbessert sich dadurch deutlich. Das Risiko für die Entstehung einer bösartigen Erkrankung der unteren Speiseröhre sinkt.