Allgemeine Medizin

Reha für Lungenkranke nach Covid-19

Die bekannteste Krankheit unserer Zeit ist nicht nur im akuten Stadium eine Gefahr. Auch danach drohen noch Komplikationen. Eine gute Nachbetreuung kann das verhindern.

23.10.2020

Die meisten Infizierten überstehen zum Glück eine COVID-19-Erkrankung. Doch obwohl sie als genesen gelten, deuten die Symptome darauf hin, dass ihre Lungenfunktion und ihre körperliche Leistungsfähigkeit weiter beeinträchtigt sind. Einige dieser Patienten benötigen deshalb eine fachkundige Nachsorge und Rehabilitation durch erfahrene Pneumologen, betont die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP). Vor allem Menschen, die bereits davor an einer chronischen Lungenerkrankung litten. „CT-Bilder der Lungen von genesenen COVID-19-Patienten legen nahe, dass viele von ihnen nicht wirklich gesund sind, sondern als Folge der Infektion mehr oder weniger starke Lungenschäden aufweisen“, sagt Professor Dr. med. Andreas Rembert Koczulla, Chefarzt des Fachbereichs Pneumologie der Schön Klinik Berchtesgadener Land. So sei davon auszugehen, dass auch nach Überwinden der Akutphase der Gasaustausch der Lunge langfristig beeinträchtigt sein kann. Dies könne auch Patienten betreffen, die im Krankenhaus nicht beatmet wurden.
Bei der Reha wird zunächst mit Belastungstests festgestellt, wie schwer die Lunge geschädigt und die Sauerstoffversorgung des Körpers beeinträchtigt sind. Je nach Schwere der COVID-19-Erkrankung und der Dauer der künstlichen Beatmung folgen dann unterschiedliche Maßnahmen. Diese können bei schweren Verläufen eher einer fortgesetzten Akutversorgung ähneln als einer klassischen Rehabilitation. „Wichtig ist, dass rehabilitationsbedürftige Patienten an eine geeignete, von Pneumologen geleitete Institution überwiesen werden, die den zu lösenden klinischen Fragestellungen gerecht werden kann“, sagt Koczulla.
Insgesamt verfüge Deutschland über etwa 5000 stationäre, pneumologische Rehabilitationsplätze. (red)