Anzeige Allgemeine Medizin

Nahrungsmittelallergien – auf eine genaue Diagnose kommt es an

22.06.2019
Foto: HSK Wiesbaden

Prof. Dr. med. Ralf Kiesslich
Direktor der Klinik für Gastroenterologie
Hepatologie und Endokrinologie
Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken
Wiesbaden



Viele Menschen reagieren auf bestimmte Nahrungsmittel mit Beschwerden im Magen-Darm-Trakt. Echte Nahrungsmittelallergien kommen allerdings seltener vor, als viele Menschen vermuten. Eine sichere Diagnose hilft zu vermeiden, dass auf bestimmte Nahrungsmittel unnötigerweise verzichtet wird.
Liegt eine Nahrungsmittelallergie vor, führen schon kleine Mengen des allergenen Stoffs zu Beschwerden. Häufig kommt es zu Schwellungen der Mund- und Rachenschleimhaut, Juckreiz, Hautausschlägen oder auch Durchfällen, zu Übelkeit oder Atemproblemen bis hin zu schweren allergischen Schockzuständen mit Blutdruckabfall und Bewusstlosigkeit. Obst und Gemüse lösen in der Regel leichtere Symptome aus. Nüsse und Schalentiere führen hingegen häufiger zu stärkeren Beschwerden.
Die Symptome einer Nahrungsmittelallergie können leicht mit denen anderer Erkrankungen oder mit Unverträglichkeiten verwechselt werden. So enthalten manche Nahrungsmittel Zusatz- und Aromastoffe, die allergieähnliche Beschwerden verursachen können. Die Verdauungsprobleme bei Magen-Darm-Infekten und dem Reizdarmsyndrom sind ähnlich wie bei einer Allergie. Eine genaue Abklärung der Beschwerden bei einem Gastroenterologen ist deshalb wichtig.
Die effektivste Therapie ist der Verzicht auf die entsprechenden Nahrungsmittel. Medikamente spielen nur bei akuten Beschwerden eine Rolle und nicht in der dauerhaften Behandlung der Allergie.