Allgemeine Medizin

Mit Stammzellen gegen Analfisteln

Sie tun dort weh, wo es besonders unangenehm ist und sind selbst mit einer OP nur schwer zu heilen. Neue Zellen könnten beim Genesen helfen.

24.02.2020

Höllische Schmerzen beim Sitzen – das müssen nicht immer Hämorrhoiden sein. Auch Analfisteln können dahinterstecken. Dabei handelt es sich um krankhafte Gänge, die den Analkanal mit der Körperoberfläche am After verbinden. Darin sammeln sich Stuhl und Sekrete an. Es kommt zu eitrigen Entzündungen, die starke Schmerzen, insbesondere beim Sitzen und beim Stuhlgang, verursachen. Zusätzlich beeinträchtigen Analfisteln die Lebensqualität, wegen der Geruchsbildung, der Schmerzen und der Abstriche im Sexualleben.

Geringe Erfolge

Rund ein Drittel der Patienten mit Analfisteln leidet gleichzeitig unter Morbus Crohn, einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung, die starke Bauchschmerzen, Durchfall und Gewichtsverlust verursacht. Sie verhindert oft die Heilung. Die Betroffenen brauchen immer wieder Medikamente oder Operationen. Dennoch sind die Erfolgschancen mit den heutigen Therapiemöglichkeiten vergleichsweise gering.
Anders bei der neuen Stammzellentherapie. „Bei der neuen hoch spezialisierten Therapie für diese Patientinnen und Patienten spritzen wir Stammzellen, die aus dem Fettgewebe von Spenderinnen und Spendern gewonnen werden, ins Gewebe, das die Fisteln umgibt“, sagt Prof. Matthias Turina, Leitender Arzt an der Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie am Universitätsspital Zürich (USZ).

Entzündungen hemmen

Bei diesem 40-minütigen ambulanten Eingriff in Narkose bekommen Betroffene vier Injektionen des Stammzell-Medikaments, die insgesamt 120 Millionen Zellen enthalten. Diese senden Botenstoffe in das umliegende Gewebe aus, die die Entzündung hemmen und das Immunsystem unterstützen. Auf diese Weise kann neues Gewebe entstehen, und die Fisteln heilen ab. (red)