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Kribbeln – steckt dahinter eine neurologische Erkrankung?

24.12.2019
Foto: DKD

Dr. med. Ann-Sophie Lauenstein
Fachärztin für Neurologie
DKD Helios Klinik
Wiesbaden



Kribbeln ist ein häufiges Symptom. Nicht selten führt es die Betroffenen zum Neurologen. Die Ursachen können vielseitig sein. Wichtig für die Diagnose ist zunächst die genaue Beschreibung der Symptome. Hier ist der Arzt auf die Angaben des Patienten angewiesen: Wo treten die Beschwerden auf? Kommen sie spontan in Ruhe oder nur in bestimmten Körperpositionen/bei Belastung vor? Bestehen diese permanent oder mit Unterbrechungen? Wie haben sie begonnen? Werden sie begleitet von Schmerzen, Taubheitsgefühlen oder Kraftverlust?
Durch diese Hinweise gelingt oft bereits eine Einordnung, ob die Schädigung im peripheren oder zentralen Nervensystem zu suchen ist, oder ob eine Durchblutungsstörung oder möglicherweise Druck auf einen Nerv, z. B. durch einen Bandscheibenvorfall, dahintersteckt.
Zu beachten ist auch das Alter der Betroffenen: Polyneuropathien kommen öfter bei älteren Menschen vor, Entzündungen im Gehirn und Rückenmark sind hingegen bei Jüngeren häufiger. Neben der genauen körperlichen Untersuchung können weitere Tests, wie Messungen der Nervenfunktion, Laboruntersuchungen oder auch bildgebende Verfahren, wie eine Magnetresonanztomographie, sinnvoll sein.
Die Therapie richtet sich nach der Ursache des Kribbelns. Sie kann in Form von Medikamenten erfolgen, die gegen die zugrunde liegende Erkrankung gerichtet sind und ein Fortschreiten verhindern oder primär die unangenehmen Symptome lindern.