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Immuntherapie – die vierte Säule der Krebstherapie

16.03.2019
Foto: Helios HSK Wiesbaden

Prof. Dr. Norbert Frickhofen
Direktor der Klinik für Hämatologie,
Onkologie, Palliativmedizin
Helios HSK Wiesbaden



Krebs mit dem eigenen Immunsystem zu bekämpfen, ist eine erfolgversprechende Therapieoption für viele Krebspatienten. Vor allem für diejenigen, die ein hohes Rückfallrisiko haben oder auf andere Behandlungen nicht oder nicht mehr ansprechen.
Im Jahr 2011 erfolgte in den USA die Zulassung des ersten sogenannten Immuncheck-point-Inhibitors zur Behandlung von Patienten mit metastasiertem schwarzem Hautkrebs (Melanom). In Studien wurde nachgewiesen, dass das Medikament das Immunsystem so aktiviert, dass sich Metastasen zurückbilden können. Selbst bei ausgedehnter Metastasierung lebt nach Behandlung mit diesem und vergleichbaren Medikamenten etwa jeder fünfte Patient mehr als 10 Jahre krankheitsfrei. Einige von ihnen werden sogar geheilt.
Das Therapieprinzip: Für das Immunsystem sind Krebszellen fremd und es versucht, diese zu zerstören. Viele Krebszellen haben aber die Fähigkeit, genau das zu verhindern, indem sie die „Checkpoints“ des Immunsystems aktivieren. Diese wirken wie eine Bremse und verhindern eine überschießende Immunreaktion im Körper, aber leider auch die Abwehr der cleveren Krebszellen.
Die Checkpoint-Inhibitoren lösen die Blockade im Immunsystem und ermöglichen der körpereigenen Abwehr, die Krebszellen besser zu bekämpfen.
Leider wirkt die Immuntherapie noch nicht bei jedem Krebs und nicht bei jedem Patienten! Die richtige Auswahl von Patienten ist derzeit zentrales Thema der Forschung.