Allgemeine Medizin

„Ich spürte, dass etwas nicht stimmte“

Schwangerschaftsdiabetes kann fürs Kind sehr gefährlich sein. Deshalb sollte man bei ungewöhnlichen Veränderungen auch außer der Reihe zum Arzt gehen.

21.09.2019

Manuela K. hatte gleich zu Beginn ihrer zweiten Schwangerschaft ein mulmiges Gefühl. „Mein Bauch sagte mir, dass irgendetwas nicht stimmte“, sagt die 35-Jährige aus Konstanz. „Ich war in der 13. Woche, als ich plötzlich jeden Tag unglaublich viel Durst hatte und permanent auf Toilette musste, obwohl meine Blase fast leer war. Dazu fühlte ich mich unglaublich müde und kraftlos.“
Unbedarfte hätten diese Symptome vielleicht dem Umstand der Schwangerschaft zugeordnet. Doch die Handelskauffrau war sich sicher, dass etwas anderes dahintersteckte: „Ich hatte ja bereits ein Kind geboren und wusste, wie es sich anfühlt. Auch kenne ich meinen Körper recht gut und spüre meist sofort, wenn sich etwas verändert.“ Also ging sie zum Arzt. Der ließ einen Bluttest machen, und siehe da: Manuela K. hatte Schwangerschaftsdiabetes!
Laut Mutterschutzrichtlinien ist der Blutzuckertest für Schwangere seit 2012 Pflicht. Jedoch erst in der 24. bis 28. Schwangerschaftswoche. Kritiker bemängeln zudem, dass das Screening noch nicht sehr aussagekräftig ist und man damit nicht alle Erkrankten entdeckt. Meist kann erst ein Folgetest die Diagnose endgültig sichern. Dass die Zahlen von „Gestationsdiabetes“ steigen, erklären Experten mit der höheren Anzahl an übergewichtigen Frauen. Auch ein höheres Alter bei der Entbindung spielt eine Rolle. Hinzu kommt, dass die Schwangerschaftshormone die Wirkung des körpereigenen Hormons Insulin drosseln. Dadurch steigt bei Mutter und Kind der Blutzuckerspiegel. Die Folge: Das Baby wird dicker als gewöhnlich, bleibt aber unreif. Auch Fehlbildungen gehören zu den möglichen Komplikationen. Deshalb ist eine sofortige Behandlung des Diabetes so wichtig. (bibi)