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Chronische Schmerzen verhindern

14.01.2021
Foto: MIRIAM BENDER

Dr. Tina Kremer
Fachärztin für Allgemeinmedizin,
Weiterbildung Spezielle Schmerztherapie
Schmerz- und Palliativzentrum Rhein-Main üBAG



Chronische Schmerzen sind weit verbreitet und führen bei vielen Menschen zu einer deutlich eingeschränkten Lebensqualität. Dabei bedeuten chronische Schmerzen, dass sie seit mehreren Monaten bestehen, ständig vorhanden sind oder sehr häufig wiederkehren. Zudem beeinträchtigen sie die Betroffenen körperlich, psychisch oder im sozialen Miteinander.
Zu Beginn stehen häufig akute Schmerzen aufgrund einer Verletzung oder Erkrankung. Sie können aber auch nach Abheilung des Gewebes weiter bestehen bleiben. Dann hat der Schmerz seine Funktion als Warnmechanismus verloren. Es ist eine eigenständige Schmerzerkrankung entstanden. Daher ist ein Ziel in der Behandlung, eine solche Chronifizierung zu verhindern. Dabei ist es wichtig, sich alle genannten betroffenen Ebenen, also die körperliche, die psychische und die soziale anzuschauen, um Risikofaktoren für die Entwicklung einer solchen Schmerzerkrankung erkennen zu können. Man spricht auch vom bio-psycho-sozialen Krankheitsmodell.
Die Möglichkeiten, auf diesem Wege die Entstehung chronischer Schmerzen zu verhindern, werden aktuell in einer bundesweiten Studie, dem Projekt PAIN2020 sondiert. Hierbei werden Betroffene von einem erfahrenen Team aus Ärzten, Physio- und Psychotherapeuten untersucht und individuelle Möglichkeiten der Behandlung auf allen Ebenen angeboten, um eine Chronifizierung der Schmerzen zu verhindern.