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Was steckt hinter Taubheit und Kribbeln in den Fingern?

05.03.2020
Foto: LOEFFLER

Dr. med. Tiberius Sova
Facharzt für Neurochirurgie und Chefarzt der
Bandscheibenklinik Gensingen



Sensibilitätsstörungen beziehungsweise Gefühls- oder Empfindungsstörungen sind keine seltene Erscheinung. Kribbeln und Taubheitsgefühle, vor allem an Händen, Fingern, Zehen und Füßen, zählen zu den Symptomen.
Hauptgrund für die Empfindungsstörungen ist meistens eine mangelnde Durchblutung, die jedoch medizinisch unbedenklich ist. In manchen Fällen können aber auch ernste Erkrankungen und Nervenstörungen dahinterstecken. Zum Beispiel Nervenkompressionssyndrome. Hierbei handelt es sich um eine chronische Irritation und Druckläsion von Nerven innerhalb anatomischer Engpässe. Solche Schädigungen peripherer Nerven können durch Fehlbelastungen, Überlastung, Unfälle, Entzündungen oder Stoffwechselerkrankungen entstehen.
Betroffene Patienten klagen typischerweise über kribbelartige Missempfindungen, sensible und oder motorische Ausfälle sowie Schmerzen im Areal des betroffenen Nervs.
Eines der häufigsten Kompressionssyndrome eines peripheren Nervs ist das Karpaltunnelsyndrom. Es entsteht durch die Einengung des Mittelnervs (Nervus medianus), eines der drei Hauptnerven der Hand, im Bereich der Beugeseite des Handgelenks. Greifen konservative Maßnahmen, wie Schonung und Handschienen, nicht, kann der Neurochirurg helfen. Er ist unter anderem auf die operative Behandlung von Nervenkompressionssyndromen spezialisiert.