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Verschleiß an der Wirbelsäule

22.08.2020
Foto: Reinhard Berg

Dr. Holger Koepp
Leitender Arzt der Fachabteilung Orthopädie
Otto-Fricke-Krankenhaus Bad Schwalbach
Leitender Arzt im Wirbelsäulenzentrum
St. Josefs-Hospital Wiesbaden



Verschleißbedingte Erkrankungen sind ein charakteristisches Merkmal der Wirbelsäule und betreffen insbesondere die Bandscheiben und die Facettengelenke. Am häufigsten sind die beweglichsten Anteile, also die Hals- und Lendenwirbelsäule, betroffen.
Die Wirbelsäule ist als zentrales Element des Körperskeletts besonderen Belastungen ausgesetzt. Dieser Prozess schreitet in aller Regel mit zunehmendem Alter voran. Die Schmerzen sind meistens gut therapierbar mit entsprechenden medikamentösen und physikalisch-physiotherapeutischen Maßnahmen. Eine längere, erfolglose Therapie mit heftigen Beschwerden kann zu einer Chronifizierung des Schmerzes mit Veränderungen der Schmerzempfindung und Entwicklung eines sogenannten Schmerzgedächtnisses führen, wobei der Schmerz autonom vom Gehirn beeinflusst wird. In bestimmten Fällen entsteht ein neuropathischer Schmerz, der durch Schädigungen oder Erkrankungen von peripheren und zentralen Nervenstrukturen hervorgerufen wird. Bei chronischen Rückenschmerzen sind patientenindividuelle, multimodale Therapieverfahren erfolgversprechend. Hierbei werden in spezialisierten schmerztherapeutischen Einrichtungen eine Vielzahl von verschiedenen Therapien – unter anderem Krankengymnastik, physikalische Therapie, Injektionen, Psychotherapie –, die je nach individuellen Bedürfnissen der Patienten zusammengestellt werden, angewendet.