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Spinalkanalverengung: das Kreuz mit dem Kreuz

31.03.2021
Foto: PD Dr. Stefan Mattyasovszky

Priv.-Doz. Dr. med. Stefan Mattyasovszky
Facharzt für Orthopädie
und Unfallchirurgie
Zertifizierter Wirbelsäulenchirurg
LILIUM Klinik Wiesbaden



Häufigste Ursache einer Verengung des Wirbelsäulenkanals, der sog. Spinalkanalstenose, sind alterungsbedingte Veränderungen der Bandscheiben, Bänder bzw. der kleinen Wirbelgelenke. Ist der Wirbelkanal in der Halswirbelsäule (HWS) zu eng, so berichten Betroffene anfangs von einem Kribbeln in den Fingern mit Einschränkungen der Feinmotorik. Die Schmerzen können in die Arme, später sogar in die Beine ausstrahlen, bis hin zur Gangunsicherheit mit Sturzneigung. Ist die Lendenwirbelsäule (LWS) betroffen, so fühlen sich die Beine schwer und pelzig an, und die schmerzfreie Gehstrecke wird immer kürzer.
Die Diagnose der neurologischen Untersuchung wird mithilfe der Kernspin- oder Computertomographie gesichert. Erzielt eine konservative Therapie keinen Erfolg, so hilft häufig nur eine Operation. Im Bereich der LWS wird dieser Eingriff meist über einen kleinen Hautschnitt am Rücken durchgeführt. Dabei wird der Spinalkanal in einem mikroskopischen Eingriff erweitert, so dass die Nerven sich wieder ungehindert bewegen können. Im Bereich der HWS wird der Eingriff von vorne und/oder von hinten durchgeführt und die Halswirbelsäule dabei häufig gleichzeitig aufgerichtet und stabilisiert.
Der stationäre Aufenthalt dauert in der Regel zwei bis drei Tage. Ein individuelles Nachbehandlungsprogramm hilft dabei, die Rückenmuskulatur gezielt zu kräftigen. Schließlich ist ein starker Rücken die beste Vorsorge!