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Senkungsbeschwerden behandeln

16.03.2020
Foto: Reinhard Berg

Dr. med. Christopher Wolf
Leitender Oberarzt Gynäkologische
Chirurgie St. Josefs-Hospital Rheingau Rüdesheim



Das Tiefertreten von Gebärmutter, Harnblase und Enddarm oder die Senkung des sogenannten Scheidenstumpfes nach einer Gebärmutterentfernung wird als Beckenbodensenkung bezeichnet. Normalerweise ist die Gebärmutter durch Bänder im Becken elastisch aufgehängt und liegt auf dem Beckenboden. So kann sie z. B. einer vollen Blase oder einem vollen Darm ausweichen.
Senkt sich die Gebärmutter aufgrund einer Schwäche des Beckenbodens, etwa nach Geburten, bei angeborener Bindegewebs- und Muskelschwäche, durch Überbelastungen, Elastizitätsverlust in den Wechseljahren oder Übergewicht nach unten, spricht man von einer Senkung. Erscheint gar der Muttermund beim Pressen im Scheideneingang, handelt es sich um einen Vorfall (Prolaps) der Gebärmutter.
Auch nach einer Gebärmutterentfernung kann es dazu kommen. Denn dann fehlt die natürliche Aufhängung der Scheide an den Bändern im Becken.
Es treten unterschiedliche Beschwerden auf: Meist spüren die Patientinnen ein Druckgefühl nach unten, Rückenschmerzen und haben unwillkürlichen Urinabgang beim Husten, Niesen oder bei körperlicher Aktivität. Auch häufige Blasenentzündungen oder chronische Verstopfung können Symptome sein.
Leben muss damit aber niemand. Neben Medikamenten, Pessaren, Beckenbodentraining, Elektrotherapie und Naturheilverfahren steht eine Vielzahl von operativen Therapieformen zur Verfügung, um die Lebensqualität deutlich zu verbessern.