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Schwerhörigkeit – Ursachen erkennen und früh handeln

06.10.2019
Foto: HSK Wiesbaden

Prof. Dr. med. Jan Gosepath
Klinikdirektor Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde,
Kopf- und Halschirurgie
Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken
Wiesbaden



Unser Hörvermögen ermöglicht die Kommunikation mit anderen und hilft uns bei der Orientierung.
Sein Verlust ist ein Prozess, der meist schleichend verläuft und von Betroffenen zunächst verdrängt wird. Dabei ist es wichtig, möglichst früh den Ursachen auf den Grund zu gehen und medizinisch einzugreifen.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Schallleitungs-, Schallempfindungs- und Schallwahrnehmungs-Schwerhörigkeit. Ist die Schallleitung gestört, gelangen die Schallwellen vermindert oder gar nicht mehr ins Innenohr, weil der Gehörgang verstopft oder fehlgebildet ist. Auch Entzündungen im Mittelohr können die Ursache sein.
Bei der Schallempfindungs-Schwerhörigkeit liegen Störungen im Innenohr wie etwa eine Schädigung der Haarzellen vor. Diese verstärken den Schall und setzen ihn in elektrische Signale um.
Bei einer Störung der Schallwahrnehmung liegt die Ursache im Gehirn. Hier werden die Hörsignale – zum Beispiel nach einem Schlaganfall – nicht mehr richtig verarbeitet. Der Betroffene hört zwar die Töne, kann damit aber nichts anfangen.
Den Grad und die Art der Schwerhörigkeit diagnostiziert der Hals-Nasen-Ohren Arzt mit verschiedenen Hörtests und einer gründlichen Hals-, Nasen- und Ohrenuntersuchung mit Ohrenspiegelung.
Ist die Schwerhörigkeit aufgrund des Alters oder lärmbedingt irreversibel, sollte so schnell wie möglich ein Hörgerät angepasst werden. Denn wer gut hört, bleibt geistig fit!