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Schutz vor Übertherapie am Lebensende

07.02.2021
Foto: Dr. med. Thomas Nolte

Dr. med. Thomas Nolte
Palliativarzt und Schmerztherapeut
ZAPV - Palliativ Care Team Wiesbaden und Umgebung



Jeder, der krank ist, möchte für sich die bestmögliche medizinische Versorgung. Im Falle einer unheilbaren Krankheit jedoch, wie etwa einer fortgeschrittenen Kreberkrankung oder einem Koma mit schlechter Prognose, sollte die Frage vielmehr lauten: Ist eine auf Heilung ausgerichtete Therapie zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch möglich und sinnvoll?
Eine gründliche Diagnose und eine ärztliche Zweitmeinung sind wichtige Grundlagen für eine Antwort. Auch der Rat eines Palliativmediziners ist zu diesem Zeitpunkt sinnvoll. Denn er kann über alle Chancen und Risiken einer Therapie der Ursachen oder der Symptome umfassend und verständlich aufklären. Dazu gehört auch, so ehrlich wie möglich zu sein und keine falschen Hoffnungen zu wecken.
Patienten, die sich bewusst gegen eine Weiterführung der kurativen, heilenden Therapie entscheiden, stehen dann nicht allein da, sondern hätten einen kompetenten Arzt an ihrer Seite, der ihren palliativen Weg zu einem schmerzfreien und würdevollen Lebensende begleiten würde. Das schafft Freiräume für die Patienten und ihre Familien und hilft, Ruhe und Lebensqualität zu finden, um die verbleibende Zeit so gut wie möglich zu nutzen.
Eine zuvor festgelegte Patientenverfügung ist immer sinnvoll. Sie entbindet die Angehörigen von der Last, über Leben und Tod ihrer Liebsten zu entscheiden. Natürlich nur für den Fall, dass es die Patienten selbst nicht mehr tun können.