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Digitale Pflege – Videotelefonie und Tablets in der Seniorenbetreuung

02.11.2020
Foto: IKK Südwest

Daniel Schilling
Vorstandr
IKK Südwest



Im Zuge der Coronakrise haben digitale Beratungen von Angehörigen und Pflegebedürftigen einen Aufschwung erlebt. Um die bestmögliche Unterstützung auszuloten, hilft etwa die Videotelefonie dabei, wichtige Anliegen auch in diesen Zeiten persönlich von Angesicht zu Angesicht zu besprechen. Auch in den Pflegestützpunkten, die von den Kranken- und Pflegekassen auf Initiative des Landes eingerichtet wurden, haben Betroffene und Angehörige nun auch die Möglichkeit auf digitalem Weg umfassende Beratung und Unterstützung zu erhalten.
Wenn Versicherte selbst pflegebedürftig sind oder pflegebedürftige Angehörige haben, erhalten sie im Pflegestützpunkt relevante Informationen, Antragsformulare und individuelle Hilfestellung. Beispielsweise bei einem altengerechten Umbau des Wohnumfeldes informieren die Pflegeberater über mögliche Zuschüsse der Pflegekasse. Ebenfalls bei der Wahl einer geeigneten Betreuungsform oder eines Pflegeheims können sie helfen und wertvolle Tipps geben. Um die Videotelefonie durchzuführen, erhalten Interessenten auf Anfrage einen Link via E-Mail sowie alternativ einen QR-Code für das Smartphone. Für die Videotelefonie sind zudem bestimmte technische Voraussetzungen notwendig. Für eine bestmögliche Bildqualität benötigt die Kamera eine Mindestauflösung von 640 x 640 Pixel. Auch eine Internetverbindung mit einer Bandbreite von mindestens 6 Mbit, besser noch 16 MBit pro Sekunde wird empfohlen. Das Handy benötigt eine LTE-Verbindung.
Betreuungsprogramme per Tablet für Senioren und Menschen mit Demenz in Pflegeeinrichtungen sind ein weiteres digitales Angebot. Sie wurden von Experten aus Wissenschaft und Pflege sowie persönlich betroffenen Angehörigen demenziell erkrankter Senioren gemeinsam entwickelt. Das gesamte Programm besteht aus Inhalten, die über einen altersgerechten Tablet-PC abgerufen werden können. Dazu zählen beispielsweise Inhalte zur visuellen Wahrnehmung, Gedächtnistrainings, Bewegungs- und Bastelübungen, Bilderserien zur Biografiearbeit sowie Filme und Musikvideos, die auch von bettlägerigen Patienten wahrgenommen werden können.
Das enorme Potenzial technologiegestützter Betreuungsangebote im Bereich der Altenpflege ist wissenschaftlich gut belegt. Es zeigt sich, dass digitale Trainingsprogramme präventive und gesundheitsförderliche Wirksamkeit erzielen. Die Betreuungskräfte der teilnehmenden Einrichtungen wiederum können Präventionsbausteine aus sechs großen Teilbereichen auswählen und diese entweder in der individuellen Aktivierung oder in der Gruppenarbeit verwenden.