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Der Bandscheibenvorfall im Lendenwirbelbereich

19.03.2020
Foto: HSK Wiesbaden Foto: HSK Wiesbaden

PD Dr. Barbara Carl
Direktorin Klinik für Neurochirurgie
Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken
Wiesbaden



Die Bandscheiben sind eine Art Pufferkissen zwischen den einzelnen Wirbelknochen, damit diese nicht aneinander reiben. Sie bestehen aus einem festen äußeren Faserring und einem weichen Gallertkern.
Die typischen Symptome für einen Bandscheibenvorfall sind plötzliche heftige Schmerzen im Rücken, eventuell Taubheitsgefühle oder sogar Lähmungserscheinungen, weil sich der weiche Kern vorwölbt und auf die umliegenden Nerven oder sogar das Rückenmark drückt, was zu starken Schmerzen führen kann. Ursache für die Vorwölbung ist meistens Verschleiß. Denn mit zunehmendem Alter sinkt die Elastizität der Bandscheibe und der feste Faserring bekommt Risse. Dadurch tritt der weiche Kern nach außen. Das kommt überwiegend im Bereich der Lendenwirbelsäule vor, seltener an den Halswirbeln. Bestimmte Faktoren können den Verschleiß der Bandscheibe beschleunigen: körperliche Arbeit, wenig Bewegung, Übergewicht oder schwache Muskulatur.
Welche Therapie die richtige ist, muss individuell entschieden werden. Ausgangspunkt ist meistens die konservative Behandlung, wie zum Beispiel eine Stufenlagerung der Beine und die Behandlung mit Schmerzmitteln.
Bleiben die Schmerzen dauerhaft bestehen oder verschlimmern sie sich sogar, ist ein operativer Eingriff sinnvoll. Bei schwerwiegenden Blasen- und Mastdarmstörungen, Lähmungen, Potenzverlust oder hochgradigen Einschränkungen der Gehfähigkeit ist eine umgehende Operation angezeigt.