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Ameisen an den Füßen?

24.04.2021
Foto: MIRIAM BENDER

Dr. med. Sabine Schneider
Leitende Ärztin im Schmerz- und Palliativzentrum Rhein-Main
Wiesbaden



Fast überall in unserem Körper befinden sich Nerven. Werden sie krank, kann es zu Taubheit oder Lähmungen, aber auch zu Schmerzen kommen. Brennen, Stechen, Kribbeln wie Ameisenlaufen oder eine erhöhte Berührungsempfindlichkeit können entstehen

vor allem nachts, wenn wir schlafen wollen. Oft ist die Bettdecke dann unerträglich und der Schlaf kommt zu kurz.
Eine der häufigsten Ursachen für erkrankte Nerven an den Füßen ist der Diabetes mellitus, unter dem immer mehr Menschen leiden. Die Erkrankung von Nerven durch diese Stoffwechselerkrankung wird „diabetische Polyneuropathie“ genannt.
Ein gut eingestellter Blutzucker ist das Wichtigste, um weiteren Nervenschäden vorzubeugen. Treten Schmerzen auf, ist es sinnvoll, diese so früh wie möglich ernst zu nehmen und zu behandeln. Handelsübliche Medikamente wie Ibuprofen helfen hier allerdings nicht. Es sollten Medikamente eingesetzt werden, die gezielt gegen Nervenschmerzen wirken.
Um mögliche Nebenwirkungen von Tabletten, wie Müdigkeit oder Schwindel, zu vermeiden, können schmerzlindernde Pflaster eingesetzt werden, die nur dort wirken, wo sie aufgeklebt werden – dort, wo es wehtut.
Eine ergänzende Behandlung mit Elektrotherapie (z.

B. TENS) oder Akupunktur ist sinnvoll, Physio- oder Ergotherapie sorgen für den Erhalt von Beweglichkeit und Gehvermögen. Ein Entspannungstraining kann helfen, trotz Schmerzen zur Ruhe zu kommen.