Sport, Knochen und Gelenke

Wenn die Mode aufs Kreuz geht

Schwere Handtaschen, hohe Absätze - Frauen nehmen für die Optik so manches Gesundheitsrisiko in Kauf. Vor allem der Rücken leidet. So kann man gegensteuern.

25.02.2018

Glaubt man den Ergebnissen einer aktuellen Studie der British Chiropractic Association (BCA), haben manche Modeerscheinungen gesundheitliche Konsequenzen, darunter Kopf- und Rückenschmerzen. „Besonders unser Rücken leidet unter so manchem Modetrend und reagiert mit Schmerzen, Verspannungen und im schlimmsten Fall mit Gefühlsstörungen in Armen und Beinen“, weiß auch Dr. Reinhard Schneiderhan, Orthopäde aus München.
Bereits große Handtaschen von 50 bis 60 Zentimetern werden zur Kraftprobe für Muskulatur, Sehnen und Gelenke. Nicht nur Schulterbereich und Nackenpartie sind stark gefordert. Längere Zeit über die Schulter gehängt, bringen schwere Taschen die Wirbelsäule aus dem Gleichgewicht – selbst schon bei jungen Menschen. Tipp: Mit gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren gezielt die Rückenmuskulatur kräftigen.
„Wer Rückenbeschwerden nach einem längeren Einkauf vermeiden möchte, sollte größeres Gewicht lieber auf beide Seiten verteilen“, ergänzt Schneiderhan. Außerdem sollte man die Trageseite öfter wechseln oder auf Rucksäcke oder Taschen, deren Riemen quer über die Brust verlaufen, zurückgreifen. Die Tasche sollte nicht mehr als fünf Prozent des eigenen Körpergewichts wiegen. Auch City-Shopper auf Rädern und mit coolem Look sind „in“.
Neben größeren Taschen gehören auch hohe Schuhe zu den eher rückenunfreundlichen Trends. Ab einem Absatz von drei Zentimetern fallen Frauen oftmals in ein Hohlkreuz, was sich langfristig negativ auf den Lendenwirbelbereich auswirkt. Auch Knie- und Hüftgelenke leiden. Tipp: Zwischendurch in flache Schuhe wechseln.
Aber auch bauchfreie Shirts und tief sitzende Hüfthosen bergen Risiken: Sie schützen die Rückenpartie nicht vor Kälte und Zugluft. Dadurch ziehen sich die Muskeln zusammen, Verspannungsschmerzen entstehen.
Fazit: Dem Rücken zuliebe besser auf den ein oder anderen Modetrend verzichten. (red)