Sport, Knochen und Gelenke

Training trotz instabiler Knochenmetastasen?

Sport senkt das Krebsrisiko und hilft, eine Tumortherapie besser zu überstehen. Doch bislang galt das für Menschen mit instabilien Knochenmetastasen als zu gefährlich. Das ändert sich nun.

05.07.2018
Eine neue Studie macht Hoffnung auf einen positiven Effekt einer Bewegungstherapie bei Krebs.  Foto: AdobeStock / jd-photodesign Eine neue Studie macht Hoffnung auf einen positiven Effekt einer Bewegungstherapie bei Krebs. Foto: AdobeStock / jd-photodesign

Krebserkrankungen bleiben leider nicht immer auf ihren Ursprungstumor begrenzt. Wird dieser zu spät erkannt, kann er sich über die Blutbahn im Körper ausbreiten und Tochtergeschwulste (Metastasen) bilden. Besonders häufig geschieht dies in den Knochen. Der Grund: Knochen und Knochenmark sind besonders gut durchblutet. Das erklärt auch, warum Skelettabschnitte, durch die viel Blut fließt, besonders oft betroffen sind. Nach Angaben des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums gilt dies vor allem für Wirbelsäule und Becken, Rippen und Schädel. Gut durchblutet – und deshalb oft von Metastasen betroffen – sind demnach auch die langen Röhrenknochen, die sich in Oberschenkel und Oberarm finden. Nicht nur Schmerzen sind die Folge. Die Krebszellen stören indirekt auch den Knochenstoffwechsel, indem sie sich dort weiter ausbreiten. Überwiegen die den Knochen auflösenden Prozesse, verliert der Knochen seine Stabilität. Die Bruchgefahr steigt.
Aus Angst davor galten solche „instabilen Knochenmetastasen“ bisher als KO-Kriterium für ein onkologisches Bewegungstraining, das die Wirksamkeit der begleitenden schmerzlindernden Therapie verbessert.
Wie die Ärztezeitung kürzlich berichtete, könnte eine laufende Studie (DISPO-2) nun auch Menschen mit instabilen Knochenmetastasen Hoffnung auf eine Bewegungstherapie machen. Die hier oft übliche Ruhigstellung durch ein Korsett bringe nichts, sagte Dr. Tanja Sprave von der Radioonkologie und Strahlentherapie am Universitätsklinikum Heidelberg beim 33. Deutschen Krebskongress in Berlin. Die bisherigen Erfahrungen dazu seien positiv, so Sprave: „Das Training kommt bei den Patienten sehr gut an.“ Die Gesamtergebnisse werden allerdings erst 2019 vorgelegt. (red)