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Strahlentherapie bei Gelenkbeschwerden

27.02.2018
Foto: Dr. Kai Ansorg

Dr. med. Kai Ansorg
Gesellschafter
RNS Gemeinschaftspraxis GbR Strahlentherapie
am St. Josefs-Hospital



Die Strahlentherapie kann bei chronischen Gelenkbeschwerden, insbesondere im Bereich der Schulter, Ellbogen, Finger, Hüfte, Knie und Füße oft noch dann Linderung bringen, wenn andere Therapieversuche versagen. Auch bei chronischen Beschwerden im Bereich des umgebenden Gewebes nach künstlichem Gelenkersatz kann diese Methode hilfreich sein. Die Bestrahlung wird sechsmal an zwei bis drei Terminen pro Woche durchgeführt und dauert je Behandlung nur wenige Minuten. Idealerweise wird hierfür ein Linearbeschleuniger verwendet, weil mit diesem eine sowohl gleichmäßige als auch zielgenaue Behandlung möglich ist.
Die Gesamtdosis beträgt dabei lediglich circa zehn Prozent der bei anderen Krankheitsbildern eingesetzten Dosis. Die Strahlentherapie bei chronischen Gelenkbeschwerden ist deshalb nahezu frei von akuten Nebenwirkungen und Spätfolgen. Der Wirkungsmechanismus beruht auf einer Reduzierung der entzündlichen Aktivität in der betroffenen Region. Die Ansprechraten liegen nach wissenschaftlichen Untersuchungen deutlich über 70 Prozent.
Aufgrund des erwiesenen Nutzens sind die strahlentherapeutischen Verfahren bei gutartigen Erkrankungen des Binde- und Stützgewebes eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung. Dazu handelt es sich um ein etabliertes Therapieverfahren: In Deutschland erhalten über 40000 Patienten jährlich eine Strahlentherapie wegen einer gutartigen Erkrankung.