Sport, Knochen und Gelenke

Sport nach Bandscheiben-OP schadet nicht

Aus Angst etwas kaputt zu machen, schonen sich viele nach einer OP an der Wirbelsäule. Neue Studien zeigen, dass Bewegung besser ist.

05.12.2018
Unter Anleitung von ausgebildeten Fitnesstrainern geht es leichter.  Foto: AdobeStock / drubig-photo Unter Anleitung von ausgebildeten Fitnesstrainern geht es leichter. Foto: AdobeStock / drubig-photo

Nach einer Bandscheiben-OP raten einige Ärzte zum zügigen Sport, andere eher zur Vorsicht. Eine kontrollierte Langzeitstudie an der Klinik für Neurochirurgie am Steinenberg Klinikum in Reutlingen hat nun das Sportverhalten und die Ergebnisse nach einer monosegmentalen, mikrochirurgischer Bandscheibenoperation am unteren Rücken untersucht.
Die 105 Teilnehmer der Studie waren im Schnitt 45 Jahre alt. Sie trieben bereits vor der Operation Sport. Fünf Jahre nach einer o. g. Bandscheibenoperation wurden sie erneut per Telefoninterview zur sportlichen Aktivität, Schmerzintensität und Schmerzmittelverbrauch befragt. Die Ergebnisse: 92,4 Prozent der Patienten sprachen nach fünf Jahren von einem sehr guten oder guten Ergebnis. Insgesamt waren 91,4 Prozent der Probanden nach der OP wieder sportlich aktiv, davon 90,6 Prozent in der ursprünglich ausgeübten Sportart. Folgende Sportgruppen wurden besonders häufig genannt: Radfahren, Schwimmen, Fitness Gymnastik, Nordic Walking, Jogging, Tennis und Fußball oder Tischtennis und Golf. Nur neun Patienten nahmen die sportliche Aktivität nach der Operation nicht wieder auf. Die Rezidiv- bzw. Rückfallrate lag im Untersuchungszeitraum bei 5,7 Prozent. Die durchschnittliche Zeit bis zur erneuten sportlichen Aktivität nach der Operation lag bei 5,8 Monaten.
Fazit: Die Rezidivrate bei Bandscheibenvorfällen unter sportlicher Aktivität ist – im Vergleich mit den Daten in der Literatur – nicht erhöht.(red)