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Probleme mit dem „neuen“ Knie

22.07.2019
Foto: Prof. Dr. med. Lars Perlick

Prof. Dr. med. Lars Jens Perlick

Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie, Asklepios Paulinen Klinik Wiesbaden

Die Implantation künstlicher Kniegelenke zählt zu den häufigsten Eingriffen in deutschen Krankenhäusern. Während der Anteil der unzufriedenen Patienten nach künstlichen Hüftgelenken sehr gering ist, sind nach einem künstlichen Kniegelenk 20 Prozent mit dem Ergebnis nicht zufrieden.
Die Zufriedenheit hängt in erster Linie von den Erwartungen vor dem Eingriff, vom Ausmaß der Funktionsverbesserung und dem Schmerzverlauf ab. Ein unzureichender Muskelaufbau stellt beispielsweise eins der häufigsten Probleme dar. Wenn postoperativ Bewegungseinschränkungen und Schmerzen beklagt werden, mag dies zum einen der komplexen Anatomie des Kniegelenkes geschuldet sein. Bereits geringe Abweichungen der Rotation oder Spannung der Seitenbänder können die Funktion des Kniegelenks empfindlich stören, was die Implantation eines künstlichen Knies anspruchsvoll macht.
Die sich anschließende Diagnostik gestaltet sich aufgrund der Vielzahl der möglichen Ursachen – von der Instabilität über die aseptische Lockerung bis hin zur periprothetischen Infektion – oft alles andere als einfach. Mitunter muss das gesamte Spektrum der Diagnostik, wie z. B. ein Rotations-CT oder Spezialuntersuchungen, zum Infektnachweis eingesetzt werden, bis die Versagensursachen geklärt sind.
Anschließend bedarf es einer guten Therapieplanung und einer Abschätzung der Erfolgsaussichten, bevor ein neuer Eingriff durchgeführt wird.