Sport, Knochen und Gelenke

Neue Dimension der Wirbelsäulenvermessung

Je früher man Probleme am Rücken erkennen kann, desto eher kann eine passende Therapie gefunden werden und wirken. Ein neues Bildgebungsverfahren macht es möglich.

28.08.2017

Rückenschmerzen sind keine reine Alterserscheinung, auch viele junge Menschen leiden darunter. Gründe können Fehlbelastungen oder Haltungsschäden sein. „Bis das beim Röntgen sichtbar wird, sind meist schon Schäden in der Knochensubstanz entstanden. Veränderungen der Wirbelsäule lassen sich aber bereits frühzeitig erkennen mit einer 4D-Wirbelsäulenvermessung!“, berichet Markus Spamer, Gründer und Geschäftsführer von TV-Wartezimmer.
Die als Videorasterstereographie (VRS) bezeichnete Diagnostik nutzt für die Durchführung moderne Computer- und Bildverarbeitungstechnik, ist strahlungsfrei und daher auch für Schwangere und Kinder geeignet. Ein Beamer wirft parallele Lichtmesslinien auf den Rücken des Patienten. Diese Messlinien nimmt eine Videokamera auf und gibt die Daten an einen Computer weiter, der daraus ein vierdimensionales Modell errechnet. Das wiederum berücksichtigt auch das Muskelprofil und ermöglicht so eine genaue Analyse der Rückenform sowie der Stellung des Beckens und der Wirbelsäule. Bei diesem 4D-Verfahren wird aus mehreren Aufnahmen ein Mittelwert errechnet, das erhöht die Messgenauigkeit, da Haltungsschwankungen berücksichtigt werden.
Die 4D-Wirbelsäulenvermessung unterstützt die Diagnose von Wirbelsäulenverkrümmung, Hohlrundrücken und Beinlängendifferenzen, dient der regelmäßigen Verlaufskontrolle ohne Strahlenbelastung sowie der Planung, Dokumentation und Simulation therapeutischer Maßnahmen. Auch die Erstellung von Bewegungsbildern zur Untersuchung der Wirbelsäulenfunktion oder funktioneller Störungen ist möglich und notwendige Maßnahmen, wie Einlagen oder Trainingstherapie, lassen sich so optimal planen. Dank solch einer intelligenten Diagnose ist eine frühzeitige Behandlung möglich. (tvw)