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Mikrochirurgie – der goldene Standard beim Bandscheibenvorfall

04.06.2019
Foto: LOEFFLER

Dr. med. Tiberius Sova
Facharzt für Neurochirurgie und Chefarzt der
Bandscheibenklinik Gensingen



Bereits ab dem 30. Lebensjahr beginnen Degenerationsprozesse an der Bandscheibe. Es kommt zu Flüssigkeits- und Elastizitätsverlust des Gewebes. Reißt der äußere Faserring und tritt der gallertartige Kern in den Wirbelkanal heraus, spricht man von einem Bandscheibenvorfall.
In den letzten Jahrzehnten wurden für dessen Behandlung immer wieder neue Therapie- und OP-Methoden eingeführt, die sich aber nicht durchsetzen konnten.
Während bei einer endoskopischen Operation nur bestimmte Arten eines Bandscheibenvorfalls behoben werden können, ist ein mikrochirurgischer Eingriff grundsätzlich bei jedem „Prolaps“ möglich. Dabei wird die betroffene Bandscheibe beziehungsweise Teile von ihr entfernt.
Durch die Verfeinerung der Instrumente gelingt es heutzutage, kleine Hautschnitte bis zu 3 cm Länge zu setzen und unter hoher optischer Vergrößerung den Bandscheibenvorfall „mikrochirurgisch“ (Mikrodiskektomie) zu entfernen.
Die Mikrochirurgie blieb jedoch bis heute die erste Wahl in der chirurgischen Behandlung des zervikalen und lumbalen Bandscheibenvorfalls, der im letzten Jahr in Deutschland über 30000 Mal operiert wurde. Das mikrochirurgische Verfahren bringt viele Vorteile mit sich: Es ist gewebeschonend, die Rezidivrate ist minimal und die Narbenbildung sehr gering. Nerven und Rückenmark bleiben weitmöglichst verschont. Die Patienten sind am Operationstag wieder auf den Beinen und können innerhalb von zwei bis drei Tagen wieder entlassen werden.