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Höheres Osteoporose-Risiko bei Rheuma- und Tumorpatienten

14.05.2019
Foto: Helios Aukamm-Klinik Wiesbaden

Dr. med. Andreas Kiekenbeck
Facharzt für Orthopädie, Rheumatologie,
und Sportmedizin
Ltd. Arzt der Helios Aukamm-Klinik
Wiesbaden



Tumorpatienten haben inzwischen sehr gute Therapiemöglichkeiten und eine bessere Überlebenschance als noch vor einigen Jahren. Dadurch vergrößert sich aber das Risiko einer Osteoporose, bedingt durch die Tumortherapie. Bei fortschreitendem Verlauf kann es zu typischen Brüchen im Bereich der Wirbelsäule kommen, aber auch an anderen Stellen, etwa nach Bagatellunfällen im Bereich des Oberschenkels.
Die Osteoporose ist inzwischen eine Volkskrankheit, die nach Hochrechnungen aus Datenbeständen von Krankenkassen rund 7,8 Millionen Menschen betrifft. Neben der postmenopausalen und senilen Osteoporose ist die sekundäre Osteoporose bei Rheuma- oder Tumorpatienten ein Bereich, der immer stärker in den Fokus rückt und von Onkologen berücksichtigt wird. Hierbei hat die Prävention immer noch die höchste Priorität. Nach leitliniengerechten Empfehlungen sind insbesondere körperliche Aktivität und Sport von größter Bedeutung. Hierbei sind Belastungsübungen mit Gewichten noch wichtiger als Ausdauerübungen. Ebenso hilfreich ist es, nicht zu rauchen und nur wenig Alkohol zu trinken. Außerdem sollten pro Tag 1000 bis 1500 mg Kalzium, z. B. über das Mineralwasser, zugeführt werden – und auch die Vitamin-D-Zufuhr muss berücksichtigt werden.
Wer all diese Möglichkeiten nutzt, kann das Fraktur- und damit das OP-Risiko deutlich reduzieren und seine Lebensqualität und Unabhängigkeit entscheidend verbessern.