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Den Fersenschmerz ohne Operation behandeln

02.10.2017
Foto: Dr Heinz

Dr. med. Philipp Wilde
Facharzt für Orthopädie und
Unfallchirurgie, zertifizierter Fußchirurg (GFFC) und Durchgangsarzt
Orthopaedicum Wiesbaden



Bis zu 10 Prozent aller Menschen leiden unter Fersenschmerzen. Zunächst vor allem morgens, und später im Tagesverlauf kann jeder Schritt zur Qual werden. Typisch ist ein scharfes Stechen oder Druck unter der Ferse, andere beklagen eher Schmerzen im hinteren Fersenbereich. Umgangssprachlich ist nicht selten vom unteren oder oberen Fersensporn die Rede. Ein Irrtum, schließlich führen erst wiederholte oder langwierige Verläufe zur Ausbildung eines Sporns und entsprechenden Röntgenbildern. Ursächlich für den unteren Fersenschmerz ist vielmehr die sog. „Plantarfasziitis“, eine Entzündung der Sehnenplatte an der Fußsohle in Folge von Fehlstellungen, Überlastung oder neuen Schuhen. Gleiche Ursachen können auch zum oberen Fersenschmerz mit Entzündung des Achillessehnenansatzes oder der Achillessehne selbst, der sog. „Achillodynie“, führen.
Die gute Nachricht: Operationen sind nur selten erforderlich – trotz dessen sollte die konservative Behandlung möglichst früh beginnen: Schuheinlagen und entzündungshemmende Mittel als Basismaßnahmen, ein absolutes Muss ist ergänzend regelmäßiges „exzentrisches Training“ mit speziellen Dehnübungen, die der Patient eigenständig ohne Physiotherapie durchführen kann. Eine sinnvolle Ergänzung können Injektionen mit Eigenblutbestandteilen (PRP – thrombozytenreiches Plasma) oder auch Stoßwellenbehandlungen sein, so dass in rund 90 Prozent aller Fälle eine Ausheilung ohne OP erreicht werden kann.