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Behandlung rheumatischer Erkrankungen beim älteren Menschen

26.02.2019
Foto: Asklepios Paulinen Klinik

Dr. med. Norbert Schütz
Chefarzt für Allgemeine und
Innere Medizin, Geriatrie
und Frührehabilitation
Asklepios Paulinen Klinik
Wiesbaden



Bestimmte entzündlich rheumatische Erkrankungen treten erst im höheren Lebensalter auf, wie z. B. die Arteriitis temporalis oder die Polymyalgia rheumatica. Auch bereits bestehende rheumatische Krankheitsbilder zeigen mit zunehmendem Alter einen veränderten Verlauf. Dies liegt unter anderem an der Alterung des Immunsystems, mit nachlassender Aktivität und einer Steigerung der Ausschüttung entzündungsfördernder Enzyme. Liegt eine unklare Systementzündung im höheren Lebensalter vor, sollte man bei der Diagnostik immer auch an eine rheumatische Erkrankung denken.
Bei der rheumatoiden Arthritis (RA) lässt die Krankheitsaktivität im Alter häufig nach, das Konzept einer „ausgebrannten RA“ ist allerdings überholt. Eine Basistherapie bleibt deshalb meist unverzichtbar.
Ältere Menschen mit axialer Spondyloarthritis haben neben der zunehmenden Mobilitätseinschränkung und erhöhten Sturzgefahr vor allem ein hohes Risiko für Wirbelbrüche. Die Therapie der axSpA und einer möglichen Osteoporose muss angepasst werden.
Nach kritischer Bewertung des Medikamentenplans ist auch bei älteren Menschen der Einsatz von Biologika in häufigerem Umfang zu empfehlen. Glukokortikoide sollten stattdessen nicht längerfristig in einer Dosis > 5mg gegeben werden. Ziel ist es, die lang anhaltende Krankheitsaktivität zu minimieren und damit auch das Risiko für Gefäßerkrankungen in Herz und Hirn älterer Menschen zu reduzieren.