Mund, Zähne und Kiefer

Zähne nach Sportunfällen retten

Ein Unfall oder ein Schlag ins Gesicht – und schon kann ein Zahn verloren gehen. Das muss nicht sein. Wenn man danach sofort die richtigen Maßnahmen ergreift.

23.11.2017

Gerade und gesunde Zähne sind wie die Fingernägel unser Aushängeschild, unsere Visitenkarte. Eine gute Pflege und regelmäßige Zahnarztbesuche sind deshalb wichtig. Doch was, wenn man einen Zahn durch einen Unfall verliert oder sich dieser verschiebt?
Erst kürzlich ging es Mario Götze so, als er im Champions-League-Spiel Borussia Dortmund gegen Tottenham Hotspur von Jan Vertonghen einen Schlag ins Gesicht bekam. Dabei, so hieß es im Anschluss, habe sich ein Schneidezahn verschoben. Welche Möglichkeiten gibt es in diesem Fall? Zunächst versucht der Zahnarzt, ihn an seinen Platz zurückzudrücken. Ist jedoch die Zahnwurzel beschädigt, braucht der Patient außerdem eine Wurzelbehandlung.
Wenn alles wieder in der richtigen Position sitzt, wird der Zahn mit Schienen und Titandrähten stabilisiert. Innerhalb von sechs Wochen ist die entstandene Wunde meistens schon verheilt. Wer weiterhin Sport treiben will, sollte einen entsprechenden Mundschutz tragen, um weitere Schäden zu vermeiden. Häufig geht mit Sportunfällen auch der Verlust eines Zahnes einher. Betroffene sollten den ausgeschlagenen Zahn nicht an der Wurzel anfassen und auch nicht desinfizieren, damit die empfindliche Wurzelhaut erhalten bleibt. Wird der Zahn in einer geeigneten Flüssigkeit wie zum Beispiel H-Milch oder steriler Kochsalzlösung aufbewahrt, kann man ihn bis zu 48 Stunden nach dem Verlust noch reimplantieren, also wieder an seine ursprüngliche Stelle in den Mund einsetzen.
Inzwischen kommen bei Sportveranstaltungen spezielle Rettungsboxen zum Einsatz. Sie enthalten ein besonderes Nährmedium, das den Zahn möglichst lange am Leben hält.
Unabhängig davon sollten Betroffene stets so schnell wie möglich einen Facharzt aufsuchen. (red)