Mund, Zähne und Kiefer

Wann muss die Wurzelspitze weg?

Eine Wurzelbehandlung ist manchmal unumgänglich. Eine Entfernung der Wurzelspitze kann bei bleibenden Schmerzen und Entzündungen des Knochens helfen.

17.07.2017

Entzündungen des Zahnmarks d. h. des inneren Weichgewebeanteils des Zahnes gehören zu den häufigsten Ursachen von Zahnschmerzen. Diese Entzündungen entstehen durch die Ausbreitung einer Karies und das damit verbundene Vordringen von Bakterien bis in den Innenraum des Zahnes. Laut Informationen der Zahnärztlichen Zentralstelle Qualitätssicherung im Institut der Deutschen Zahnärzte (ZZQ) können diese Entzündungen meist durch eine Wurzelbehandlung geheilt werden. Dabei wird das entzündete Gewebe entfernt, der Innenraum des Zahnes gereinigt und der verbleibende Hohlraum versiegelt. Probleme könnten dann entstehen, wenn eine Entzündung des Zahninneren auf die Umgebung der Wurzelspitze übergreift. In diesen Fällen könne es zu einer Ausbreitung der Infektion in den Knochen, aber auch zu schweren Eiterungen (Abszessen) im Gesicht und am Hals kommen, so die ZZQ in einer Patienteninformation. Um solchen Erkrankungen vorzubeugen, wird meist eine Wurzelspitzenresektion vorgenommen, d. h. die infizierte Wurzelspitze und das umgebende Entzündungsgewebe werden in einem kleinen operativen Eingriff entfernt. Wurzelspitzenresektionen werden laut ZZQ nur in folgenden Fällen empfohlen: bei bleibenden Schmerzen und länger bestehenden Entzündungsherden des Knochens, die durch eine normale Wurzelbehandlung oder deren Wiederholung nicht beseitigt werden konnten. Wenn Wurzelfüllmaterial über die Wurzelspitze hinaus gelangt ist und Schmerzen verursacht, wenn Füllmaterial in die Kieferhöhle oder in den Kanal des Unterkiefernerven gelangt ist oder extreme Krümmungen oder Formstörungen der Wurzeln eine normale vollständige Wurzelbehandlung nicht zulassen. Auch bei Zähnen, deren Wurzelkanal spontan verschlossen ist und nicht mehr geöffnet werden kann, ist eine Wurzelspitzenresektion zu empfehlen.(red)