Mund, Zähne und Kiefer

Schwere Parodontitis durch Rauchen

Zigaretten können auch der Mundgesundheit schaden. Vor allem für schwere Zahnfleischentzündung soll ihr Konsum verantworlich sein.

25.06.2018

Wer Parodontitis verhindern will, sollte nicht rauchen, so lautet das Fazit von Zahnmedizinern der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Sie hatten in einer Studie die Zahl der Parodontitisfälle weltweit berechnet, die auf Zigaretten zurückzuführen ist. Auffällig dabei sind deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern.
Parodontitis ist eine bakteriell bedingte, chronische Entzündung des Zahnbettes und zählt genau wie Karies zu den Volkskrankheiten, da jeder zweite Erwachsene davon betroffen ist. Die Entzündung kann zu irreversiblen Schäden im Zahnfleisch führen. So drohen etwa ein Zahnverlust, aber auch Arteriosklerose oder eine Herzmuskelentzündung, da die Bakterien über den Blutkreislauf ins Herz gelangen können.
Rauchen, so das Studienergebnis, verursacht weltweit rund 40 Millionen schwere Parodontitisfälle. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass insbesondere Männer mittleren Alters durch das Rauchen eine Parodontitis haben. Insgesamt sind in Deutschland rund zehn Prozent der Parodontitisfälle auf Zigaretten zurückzuführen. „Rauchen ist ein zentraler Risikofaktor für Parodontitis – und dieser Zusammenhang scheint insbesondere bei jungen Menschen besonders hoch zu sein“, erklärt Privatdozent Dr. Falk Schwendicke von der Abteilung für Zahnerhaltung und Präventivzahnmedizin der Charité. „Zudem stehen Parodontitis und Rauchen mit zahlreichen anderen Erkrankungen in Verbindung. Das heißt: Nicht zu rauchen und weniger Parodontitis zu haben, ist doppelt sinnvoll, um auch Herzinfarkt oder Schlaganfall vorzubeugen.“ (red)