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Trichter- und Kielbrust: früh mit der Behandlung beginnen

18.09.2016
Foto: Priv.-Doz. Dr. med. Salmai Turial

Priv.-Doz. Dr. med. Salmai Turial

Direktor der Klinik für Kinderchirurgie und angeborene Fehlbildungen, HELIOS Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden

Die meisten Kinder wachsen problemlos heran. Manchmal kommt es aber im Zuge dessen zu Fehlbildungen, die man – früh behandelt – korrigieren kann. Dazu gehören eine Trichter- und eine Kielbrust. Wenn die vordere Brustwand einsinkt, liegt eine Trichterbrust vor. Das Gegenteil ist bei der Kielbrust der Fall: Hier neigt sich die Vorwölbung der Rippen und des Brustbeines nach vorne. Die genaue Ursache für diese Fehlbildungen ist nicht bekannt. Die Fehlbildung tritt in Familien gehäuft auf oder erscheint im Rahmen anderer Erkrankungen.
Sehr oft entwickelt sich die Trichter- oder Kielbrust zu Beginn der Wachstumsschübe während der Pubertät. Die Brustkorbdeformitäten können Betroffene psychisch stark belasten. Deshalb ist es wichtig, diese früh zu behandeln. Welche Therapie sinnvoll ist, entscheiden spezialisierte Ärzte nach entsprechender Diagnostik, etwa einer Magnetresonanztomographie (MRT) des Brustkorbes und einer kardiologischen Untersuchung.
Sowohl Trichter- als auch Kielbrust können konservativ behandelt werden, etwa mit der Saugglocke oder einer Kompressionsbehandlung. Das ist schon ab dem 5. Lebensjahr möglich. Eine minimal-invasive OP kann in jedem Alter durchgeführt werden. Nach der Operation ist ein Krankenhausaufenthalt von circa einer Woche notwendig, und der Patient darf drei Monate keinen Sport machen. Beide Behandlungen sind in der Kindheit bzw. Pubertät am erfolgversprechendsten.