Herz und Kreislauf

Mit Notfallausweis auf Reisen

Vorhofflimmern erhöht das Risiko, in eine lebensgefährliche Situation zu geraten. Ein Notfallausweis kann dann zum Lebensretter werden – vor allem auf Reisen.

22.03.2017

Über 1,67 Millionen Menschen werden in Deutschland jedes Jahr wegen einer Herzerkrankung in eine Klinik eingewiesen. An der koronaren Herzkrankheit (KHK), der Vorläuferkrankheit des Herzinfarkts, leiden etwa sechs Millionen Menschen. Etwa 1,8 Millionen Menschen haben die häufigste Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern. Diese können unter Umständen in einen Notfall münden. „Bei Herznotfällen zählt jede Minute“, weiß der Notfallmediziner Prof. Dr. med. Günter Görge vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung. „Hat der Notarzt sofort alle erforderlichen Daten zur Herzerkrankung des Patienten vor sich, lässt sich eine deutlich bessere Notfallbehandlung erreichen und viele Komplikationen bis hin zum Tod können vermieden werden.“ Die Herzstiftung hat deshalb den Notfallausweis für Herzpatienten neu aufgelegt. Dabei wurde er den aktuellen Anforderungen in Kliniken und Praxen hinsichtlich neuer Gerinnungshemmer und Implantate (Klappenersatz, Gefäßstütze/Stent, implantierbarer Defibrillator) angepasst.
Der Ausweis eignet sich auch gut für den Auslandsaufenthalt, weil er in Deutsch und Englisch abgefasst ist. Den Ausweis sollte man möglichst in den Geldbeutel tun. Denn dort suchen Notärzte in der Regel zuerst nach einem medizinischen Dokument. Im Notfallausweis sind die eingenommenen Medikamente sowie Angaben, welche Vorbehandlungen und Begleiterkrankungen vorliegen, aufgeführt. All diese Informationen können die Überlebenschancen des Betroffenen im Notfall deutlich erhöhen.
Tipp: Betroffene können den Notfallausweis der Herzstiftung kostenfrei anfordern unter www.herzstiftung.de/notfallausweis oder per Telefon unter 069/95 51 28 400 und per E-Mail unter bestellung@herzstiftung.de (Stichwort: Notfallausweis). (red)