Haut, Haare und Ästhetik

Was hilft gegen raue Haut?

Nicht alle haben eine streichelzarte Haut. Gerade jüngere Frauen neigen zu Reibeisen-artigen Stellen am Körper. Was man dagegen tun kann.

21.10.2018
Foto: Lilium Klinik

Dr. med. Reinhard Titel
Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie sowie Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
LILIUM Klinik Wiesbaden



Glatt wie ein Kinderpopo, so wünschen sich viele ihre Haut, nicht nur im Gesicht. Raue und schuppige Stellen an Oberarmen, Oberschenkeln oder Gesäß passen da nicht ins Bild: Diese klassischen Symptome einer Reibeisenhaut sind allerdings recht häufig, vor allem bei jungen Frauen und Mädchen in der Pubertät. Doch auch Menschen mit trockener Haut oder einer atopischen Hauterkrankung könnten eine „Keratosis pilaris“ bekommen. Die rauen Papeln entstehen durch stecknadelkopfgroße Hornpfröpfe, die die Öffnungen der Haarfollikel verschließen. Eine genetische Veranlagung spielt dafür eine Rolle. „Die tägliche Pflege mit einer Urea-haltigen Lotion, wöchentliche Peelings mit Salicyl- oder Fruchtsäure und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr können die Reibeisenhaut verbessern“, weiß Ursula Funke, Präsidentin die Landesapothekerkammer Hessen. Die gute Nachricht: Mit zunehmendem Alter schwächt sich die sogenannte Keratosis pilaris ab.

Verhornungen auflösen

Die Landesapothekerkammer Hessen empfiehlt eine eingehende Beratung in der Apotheke vor Ort. Hier können sich Betroffene zur richtigen Hauthygiene und -pflege informieren. Für die regelmäßige Befeuchtung sollte täglich eine Lotion mit Harnstoff (Urea) aufgetragen werden. Der Wirkstoff ist ein wichtiger Baustein für die Hautbefeuchtung. Er hilft den Hautzellen, sich untereinander zu verbinden, bekämpft die Hornhautplättchen und bindet die Feuchtigkeit in bzw. auf der Haut. Auch Salben mit hornlösenden Keratolytika wie Milch- oder Salicylsäure sind für die tägliche Pflege geeignet. Zur Öffnung der verstopften Hautporen und Entfernen der Verhornungen sind wöchentliche Peelings mit Salicylsäure, Milchsäure und Fruchtsäure empfehlenswert. Bei der Auswahl des richtigen Produkts helfen Arzt oder Apotheker.

Dosiert sonnen

Betroffene sollten regelmäßig ein Sonnenbad nehmen – mit Blick auf die Hautkrebsgefahr allerdings immer in Maßen. Die UV-Strahlen kurbeln die Produktion von Vitamin D an, was wiederum die Haut stärkt. Auch regelmäßige Saunagänge können helfen. Durch das Schwitzen verbessert sich das Hautbild. Zusätzlich werden die Hautschichten während des Saunagangs gut aufgeweicht – ein anschließendes Peeling wird dadurch umso effektiver.
Auch eine gesunde Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von mindestens zwei Litern am Tag machen sich bezahlt. Ungesunde Softdrinks sollte man allerdings meiden! (red)