Haut, Haare und Ästhetik

Hightech-Medizin für die Schönheit

Nicht jedem gefallen die körperlichen Veränderungen, die das Alter mit sich bringt. Wer sich nicht damit abfinden möchte, dem kann geholfen werden – auch ohne Skalpell.

12.03.2018
Die Intensed Pulse Light (IPL)-Therapie kann störende Pigmentierungen, Äderchen und Hautveränderungen beseitigen helfen.   Foto: AdobeStock / puhhha
Foto: Lilium Klinik

Dr. med. Reinhard Titel
Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie sowie Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
LILIUM Klinik Wiesbaden



An manchen Menschen scheint die Zeit spurlos vorüberzugehen. Dabei helfen nicht wenige heimlich etwas nach. Denn die Möglichkeiten der Ästhetischen Dermatologie sind heute groß. Der Trend geht hin zur Ganzheitlichkeit. Statt lediglich einzelne Falten zu eliminieren, möchte man das Gesamtbild optimieren und an der Wurzel der Probleme ansetzen.

Fadenlifting und Ultraschall

„Ein Revival erlebt das sogenannte Fadenlifting. Hierbei werden in lokaler Anästhesie – heutzutage vornehmlich – resorbierbare Fäden aus verschiedenen Materialien im Bereich des subkutanen Fettgewebes oder der Dermis eingebracht, wodurch die Haut gestützt und angehoben wird“, sagt Privatdozent Dr. Gerd Gauglitz von der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Je nach Material steht entweder vorrangig die Stimulation von Fibroblasten zur Kollagenproduktion entlang des Fadens im Vordergrund oder der Liftingeffekt.
Für ähnliche Ziele kann auch der fokussierte Ultraschall eingesetzt werden, der durch zielgenaue Hitze zu einer Hautstraffung führt.

Moderne Laser-Therapie

Im Rahmen des Alterungsprozesses entstandene aktinische Veränderungen, Äderchen und Pigmentunregelmäßigkeiten lassen sich mit unterschiedlichen Lasern oder mittels Blitzlampe (IPL) behandeln. „Zur Verbesserung der Hautqualität stehen neben Peelings, Radiofrequenz und dem `Medical Needling´ verschiedene Lasersysteme mit unterschiedlichen Wellenlängen zur Verfügung“, erklärt Gauglitz. Hierbei kommen zunehmend fraktionierte
Laser zum Einsatz. Durch sie entstehen tausende mikrothermale Behandlungszonen. Umgeben sind diese stets von gesundem Gewebe, was zu einer schnelleren Heilung und dadurch zu deutlich kürzeren Ausfallzeiten führt. Die so erzeugten Gewebeschädigungen regen die Bildung neuer Kollagenfasern an. Dieses Verfahren wird auch bei Dehnungsstreifen und Ritznarben eingesetzt.

Kombi-Behandlungen

Im Bereich der Narbentherapie etabliert sich der fraktionierte CO-Laser als Goldstandard für die Behandlung von Verbrennungsnarben. „Insgesamt zeichnet sich im ästhetischen Bereich als auch bei den Narbenbehandlungen ein deutlicher Trend zu Kombinationsbehandlungen ab“, weiß Gauglitz. Beim „Body contouring“ werden neben der Kryolipolyse verschiedene andere Verfahren, wie Diode, Ultraschall und Radiofrequenz, in Hinblick auf ihre Effektivität untersucht oder weiter etabliert. (red)