Haut, Haare und Ästhetik

Fettpolster wegfrieren

Kälte ist ein guter Fettschmelzer, das ist bekannt. Doch im Winter zu frieren, ist keine Option, wenn man ungeliebte Pölsterchen loswerden möchte. Spezielle Applikatoren können die Behandlung gezielt durchführen und das andere Gewebe schonen.

28.11.2016
Foto: Lilium Klinik

Dr. med. Reinhard Titel
Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie sowie Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
LILIUM Klinik Wiesbaden



Oberschenkel, Po, Bauch und Hüften – hier plagen Frauen meist unbeliebte Pölsterchen. So manches Fett lässt sich selbst mit der gesündesten Lebensweise in Kombination mit Sport nicht vertreiben.
Eine schonende Fett-weg-Methode für kleine bis mittlere Fettpölsterchen ist die Kryolipolyse, das Einfrieren von Fettzellen. Wie die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch Plastische Chirurgie (DGÄPC) berichtet, wird dabei das unerwünschte Körperfett weggefroren. Während des Vorgangs saugen ein oder mehrere Applikatoren großflächige Körperareale an und erzeugen ein Vakuum. Überschüssige Fettzellen werden durch diese Applikatoren etwa 60 Minuten bei minus acht Grad gekühlt. Nach dem Vereisen erfolgt eine gezielte Stoßwellentherapie, die die Fettzellen zersetzt. Die Fettzellen kristallisieren und zerstören von innen die Zellmembran, sodass das Fett in die Blut- und Lymphbahnen entweicht und über den Verdauungstrakt ausgeschieden wird.
Da diese Zellen kälteempfindlicher sind als das umliegende Gewebe, entstehen keine Erfrierungen. Die Kryolipolyse gilt damit als eine schmerz- und risikoarme Methode zur Fettreduzierung. Zwar wird die Kälte anfangs als unangenehm empfunden. Das legt sich jedoch im Normalfall nach wenigen Minuten. Zum Schutz der Haut wird eine Membran auf den zu behandelnden Bereich aufgelegt. Nach der Behandlung kann es dennoch zu leichten Rötungen kommen.
Der Vorteil dieser Therapie laut DGÄPC: Die leeren Zellen können nicht erneut Fett speichern. Die Behandlung erzielt damit dauerhaft gute Ergebnisse. Die Methode ist nicht für Menschen mit Gefäßerkrankungen geeignet, da der Abtransport des Fettes nicht gelingen könnte.(red)