Haut, Haare und Ästhetik

Falten gezielt behandeln

Die sichtbaren Zeichen des Alters möchte jeder gerne aufhalten. Die Möglichkeiten der Anti-Aging-Produkte sind allerdings begrenzt. Können neue kosmetische Behandlungsmethoden hier mehr leisten?

03.08.2017
Foto: Lilium Klinik

Dr. med. Reinhard Titel
Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie sowie Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
LILIUM Klinik Wiesbaden



Falten im Gesicht werden gerne mit Fillern „ausgebügelt“. Die circa 180 Filler, die es gibt, unterscheiden sich stark in ihrem Ursprung (eigen oder fremd – human, tierisch, fermentativ oder synthetisch), der Dauer des Effekts und dem Abbauverhalten (temporär, semi-permanent, permanent), der Injektionstiefe (dermal, subkutan, supraperiostal) sowie ihrem Risikoprofil. Man kann aber auch die Hautstruktur selbst verbessern. „Dazu stehen neben Peelings und dem ‚Medical Needling‘ eine Vielzahl von verschiedenen Lasersystemen mit unterschiedlichen Wellenlängen zur Verfügung“, weiß Dr. Gerd Gauglitz, Leiter der Spezialambulanz Ästhetische Dermatologie am LMU-Klinikum in München. Beim Medical Needling fährt der Behandler mit einem nadelbesetzten Roller unter kontrolliertem Druck vertikal, horizontal und diagonal über die Haut. Die Nadelstiche erzeugen tausende von Mikrowunden in der Lederhaut und regen so Hautzellen zur Kollagenneubildung an, die dann im Ergebnis zu einer verbesserten Hautqualität führt.
Gut damit behandelbar sind sonnengeschädigte Haut, Falten, Narben, Aknenarben, Brandnarben, Schwangerschaftsstreifen und Hyperpigmentierung.
Auch fraktionierte Laser gewinnen an Bedeutung. Dabei dringen die Strahlen bis zur Lederhaut ein und bilden dort tausende von winzigen Lichtsäulen, die thermische Änderungen verursachen. Auch diese kleinen Gewebsschädigungen stimulieren die Bildung von neuen Kollagenfasern, und die geschädigten Zellen werden abgestoßen. (red)