Haut, Haare und Ästhetik

Enzym-Peelings für feineren Teint

Sie sind ein liebgewordenes Reinigungsritual, das man aber nicht zu oft anwenden sollte. Neue Enzym-Peelings sind dagegen sanfter zur Haut als andere.

02.01.2017
Foto: Lilium Klinik

Dr. med. Reinhard Titel
Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie sowie Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
LILIUM Klinik Wiesbaden



Wie sich eine Schlange häutet, so erneuert sich auch unsere Haut in regelmäßigen Abständen. Rund einen Monat dauert es, bis die alten Zellen einmal ausgetauscht sind. Wer nicht so lange warten will und die abgestorbenen Hautschüppchen früher loswerden möchte, sollte ein Peeling machen. Es hilft, die alten Hautzellen zu entfernen. Die Vorteile: Durch Talg, Schmutz und Make-up verstopfte Poren werden befreit, die Haut besser durchblutet. Der Grauschleier, der über dem Gesicht liegt, verschwindet. Der Teint sieht wieder frisch und rosig aus. Regelmäßig angewendet verfeinert sich auch die Hautstruktur. Unreinheiten wie Mitesser oder Grieskörner werden reduziert.

Schonende Erneuerung

Besonders sanft gelingt das mit der neuesten Peeling-Generation, den Enzym-Peelings. Ihr Vorteil gegenüber herkömmlichen Produkten mit Schleifpartikeln oder Fruchtsäure: Sie bestehen aus natürlichen Enzymen von Früchten wie Papaya und Ananas. Diese sind in einer Flüssigkeit gelöst, die nach der üblichen Hautreinigung einmassiert und kurz darauf abgewaschen wird. Augen und Mund werden ausgespart.
Diese Enzyme können Eiweißbausteine spalten und „ausdrücken“. Auf diese Art lösen sie abgestorbene Hautschüppchen sanft von der intakten Haut und helfen ihr, sich von innen heraus zu erneuern. Sie kommen also ganz ohne den Effekt von Alpha- oder Beta-Hydroxy-Säuren aus, wie sie in chemischen Fruchtsäure-Peelings vorkommen, aus und sind deshalb besonders behutsam zur Haut. Auch bei Pigmentflecken und Akne werden Peelings gerne eingesetzt.

Pflege und Dosis

Nach dem Peeling sollte man die Haut vor allem mit Feuchtigkeit, pflegenden und heilenden Wirkstoffen verwöhnen. Denn die freigelegten neuen Zellen sind nach dieser Prozedur besonders aufnahmefähig.
Allerdings sollte man es mit dem Peelen nicht übertreiben. Denn Peeling kommt von Schälen. Und die Haut kann sich nicht beliebig oft erneuern. Schließlich hat auch die Fähigkeit der Zellteilung, die für den Erneuerungsprozess nötig ist, ihre Grenzen.
Öfter als zweimal die Woche sollte man das Ritual nicht durchführen. Sonst drohen Irritationen und Rötungen. Vor allem bei den herkömmlichen Peelings.
Doch wie findet man das passende Produkt? Grundsätzlich gilt, dass eine trockene und empfindliche Haut eher ein sanftes Peeling braucht. Eine fettige und unreine verträgt auch mechanische Peelings. Eine Fachberatung bei der Kosmetikerin hilft weiter.(red)