Haut, Haare und Ästhetik

Cellulite stoppen

Rund 80 Prozent der Frauen bekommen irgendwann Cellulite. Sie leiden besonders unter Dellen und Orangenhaut. Mit diesen Tipps kann man das Bindegewebe straffen.

04.11.2016
Foto: Lilium Klinik

Dr. med. Reinhard Titel
Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie sowie Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
LILIUM Klinik Wiesbaden



Der menschliche Organismus ist ein kleines Kraftwerk. Jeden Tag laufen hier unzählige chemische Reaktionen ab. Endprodukt sind meist saure Stoffwechselschlacken. Damit diese Prozesse optimal abgewickelt werden können, braucht unser Körper Säuren und Basen. Ihr gesundes Gleichgewicht garantiert einen bestimmten pH-Wert. Schwankt dieser, greifen körpereigene Regulationsmechanismen ein, um den Überschuss an sauren oder basischen Verbindungen abzupuffern. Dieser Ausgleich von Säuren und Basen läuft über das Blut, die Lunge, die Niere, die Leber und die Haut bzw. über den Schweiß.

Wenn die Zellen sauer werden

Doch ganz so reibungslos funktioniert unser Organismus heute nicht mehr. Denn Stress und zu viel Kaffee, Alkohol, Fleisch und Süßigkeiten stören immer öfter das empfindliche Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen. Die Folge: Die Zellen kippen in ein saures Milieu und sind nicht mehr voll leistungsfähig. Gravierender noch: Das Bindegewebe verschlackt. Die Haut altert schneller, sieht schlaff und welk aus. Cellulite, auch „Orangenhaut“ genannt, ist häufig der Langzeitschaden einer Übersäuerung. Glücklicherweise kann man diesen Abwärtstrend auch wieder stoppen, indem man die Säuren durch mehr basische Anteile in der Nahrung neutralisiert oder säurehaltige Nahrungsmittel gezielt absetzt.

Auf Basen und Bewegung setzen

Säuren werden vom Körper ständig selbst gebildet. Basen hingegen nur verbraucht. Sie müssen also immer wieder zugeführt werden. Lebensmittel, die im Körper basisch wirken sind: alle Blattsalate, Keimlinge, fast alle Gemüse (Achtung: manche Gemüse verstoffwechseln sich gekocht in säurebildende Stoffe, z. B. Tomaten und Spinat), reifes Obst, auch getrocknet, Nüsse, Mandeln, rohe Milch, Käse und stille Mineralwässer.

Bewegung tut gut

Regelmäßige Bewegung, vor allem an frischer Luft, wirkt sich ebenfalls positiv auf den Organismus und die Haut aus. Die Trainingseinheiten straffen und formen den Körper und bauen problematische Fettpölsterchen ab. Ideale Sportarten sind Gymnastik, Pilates, Krafttraining, Schwimmen und Joggen. Aber auch bereits ein ausgedehnter, strammer Spaziergang kann die Säure-Konzentration im Körper deutlich reduzieren und die Durchblutung und den Stoffwechsel anregen. Die Blutgefäße öffnen sich. Säuren können aus Bereichen des Körpers abtransportiert werden, die man im Ruhezustand kaum erreichen könnte. Auch Massagen, Bürsten, Lymphdrainage und regelmäßige Sauna-Besuche unterstützen die Durchblutung des Gewebes. (red)