Haut, Haare und Ästhetik

Auch die Kopfhaut braucht Sonnenschutz!

Hautkrebs nimmt weltweit zu. Besonders gefährlich ist er auf der Kopfhaut. Doch hier wird selten gecremt. Ein Fehler!

01.10.2018
Foto: Lilium Klinik

Dr. med. Reinhard Titel
Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie sowie Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
LILIUM Klinik Wiesbaden



Gerade hat sich ein Jahrhundertsommer verabschiedet, der für die Haut jedoch noch ein Nachspiel haben könnte. Denn die hat ein gutes Gedächtnis und speichert alle Schäden, die durch UV-Strahlen verursacht wurden. Und so „erinnert“ sich die Haut noch Jahrzehnte später an jeden Sonnenbrand.
Davon ist auch die Kopfhaut nicht ausgenommen. Treffen Sonnenstrahlen länger auf einen unbedeckten Schopf, drohen nicht nur ein Sonnenstich und Kreislaufprobleme, sondern auch durch die Sonne hervorgerufene Hautschäden. Das Problem: Auch wenn sich die Haut nach einem Sonnenbrand vermeintlich erholt hat – in den tieferen Hautschichten, der Dermis, kann ein irreparabler Schaden zurückbleiben. Wiederholen sich die Sonnenbrände im Laufe des Lebens, kumulieren sich auch die Schäden in den Hautzellen bis hin zum Hautkrebs. Diese Schäden sind für das menschliche Auge nicht sofort erkennbar. Gleichwohl ist diese „Sonnenterrasse“ stärker als manch andere von UV-bedingten Hautveränderungen betroffen. Denn eincremen kann man ein behaartes Haupt nicht. Und auch Menschen mit kurzem oder feinem, schütterem Haar oder Glatze vergessen oft genau, diese Stelle mit UV-Schutz zu bedenken.
Mit der stärkeren Sonnenstrahlung steigt auch die Hautkrebsgefahr. Jedes Jahr bekommen 265.000 Menschen hierzulande diese Diagnose. Wird dieser Krankheitsbefund für die Kopfhaut gestellt, ist die Prognose laut des Berufsverbands der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD) „besonders ungünstig“. Schwarzer Hautkrebs wächst an der Kopfhaut oft aggressiver als an anderen Stellen im Kopf-Hals-Bereich. Umso wichtiger ist es, den Kopfhaut-Sonnenschutz nicht zu vernachlässigen. Spezielle, für die Kopfhaut entwickelte Sonnenschutz-Liquids fetten nicht und können sich besser auf der Kopfhaut verteilen.(red)