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Schlaganfalltherapie: Bessere Heilungschancen durch Katheterbehandlung

19.12.2017
Foto: BLENDE11 FOTOGRAFEN

Prof. Dr. med. Holger Poppert
Direktor der Klinik für Neurologie
HELIOS Dr. Horst Schmidt Kliniken
Wiesbaden



Der Schlaganfall stellt eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland dar und ist die häufigste Ursache bleibender Behinderung beim Erwachsenen. Er ist vornehmlich, aber keineswegs ausschließlich, eine Erkrankung des höheren Lebensalters. In den meisten Fällen ist die Ursache der Verschluss eines Hirngefäßes, das durch ein Blutgerinnsel „verstopft“ wird. Hirnzellen sind besonders empfindlich: Bereits nach wenigen Minuten beginnen erste Zellen unwiderruflich zugrunde zu gehen. Eine rettende Behandlung muss also schnellstmöglich einsetzen! Glücklicherweise wurden bei der Akutbehandlung in den letzten wenigen Jahren beachtliche Erfolge erzielt: Neben der Möglichkeit, das Gerinnsel medikamentös aufzulösen („Lysetherapie“), gibt es inzwischen die Möglichkeit, auch große Gerinnsel, insbesondere schwer betroffener Patienten, mit einem Katheter zu entfernen. Mehrere Studien zeigen, dass diese Methode die Chance auf ein Überleben ohne Behinderung mehr als verdoppelt. Unbedingte Voraussetzung ist aber, dass der Betroffene rechtzeitig, d. h. innerhalb weniger Stunden, in eine Spezialklinik eingeliefert wird. Denn jeder Schlaganfall ist ein Notfall!
Bei Symptomen wie plötzlicher Lähmung, Sprachstörung oder Sehstörung sollte man sofort den Rettungsdienst unter 112 rufen. Die Rettungsleitstelle Wiesbaden sorgt dann für den schnellstmöglichen Transport in eine neurologische Klinik mit akuter Behandlungskapazität.