Gehirn, Psyche und Verhalten

Mit Selbsthilfebuch den Stress bekämpfen

Die Wartezeit für einen Therapieplatz kann mitunter lang sein. Bis dahin kann man sich mit schriftlichen Gedanken zu diesem Thema selbst helfen.

20.05.2018

Wer länger unter Stress am Arbeitsplatz leidet, setzt seine körperliche und psychische Gesundheit aufs Spiel. Untersuchungen zufolge fühlen sich ein Drittel der Arbeitnehmer durch ihren Job gestresst.
Zwar bieten Krankenkassen und Organisationen Kurse dazu an, und auch Selbsthilferatgeber und Kurse zum Erlernen von Entspannungstechniken können helfen, besser mit Stress umzugehen. Doch sind nicht alle Betroffenen zeitlich oder psychisch in der Lage, diese Angebote wahrzunehmen. Und auch beim Therapeuten sind die Wartelisten meist lang. Für sie gibt es eine gute Überbrückungsmöglichkeit: das Selbsthilfebuch „ACT (Akzeptanz- und Commitmenttherapie) gegen Burnout“.
Forschende der Universität Basel haben zusammen mit dem Institut für Arbeit und seelische Gesundheit (INSAS) in München die Wirksamkeit eines solchen Selbsthilfebuches für Symptome von Stress und Burnout untersucht. Dafür wurden Personen aus unterschiedlichen Berufsgruppen mit moderaten und schweren Stresswerten per Zufallsprinzip einer von zwei Gruppen zugewiesen. Die eine Gruppe arbeitete das Selbsthilfebuch sofort innerhalb von fünf Wochen durch. Die zweite Gruppe erhielt das Buch erst nach einer Wartezeit. Ziel war und ist es, durch Achtsamkeit und Akzeptanz einen flexibleren Umgang mit schwierigen Gedanken und Emotionen zu ermöglichen.
Das Ergebnis: Die Teilnehmer, die das Selbsthilfebuch sofort nutzten, zeigten eine deutlich stärkere Verbesserung in den Bereichen Stress, Burnout, Depressionssymptome und Wohlbefinden als die in der Wartelistegruppe. Drei Monate nach Abschluss berichteten die Studienteilnehmer von einer weiteren signifikanten Abnahme von Stress, Burnout und Depressionssymptomen. (red)