Gehirn, Psyche und Verhalten

Glücklichsein kann man lernen!

Mehr Besitz, mehr Geld, mehr Urlaub – macht das wirklich zufriedener? Nicht unbedingt, sagt Motivationsexperte Jürgen Höller. Er verrät, wie man Gedanken und Gefühle in Richtung Glück steuert.

24.03.2017

Jeder kennt diese Tage, an denen einfach nichts klappt: Bereits morgens auf dem Weg zur Arbeit gibt es Stau, dann fehlen wichtige Unterlagen in einem Meeting und zu guter Letzt streitet man sich abends noch mit einer Person, die einem nahesteht. An solchen Tagen empfiehlt es sich, den Kopf nicht hängen und sich nicht entmutigen zu lassen. Sich über Dinge zu ärgern, die sich nicht mehr ändern lassen, da sie in der Vergangenheit liegen, kostet nur Energie. „Am Abend eines schweren Tages hilft es, in aller Ruhe einmal zu reflektieren, um dann mit dem Tag abzuschließen und motiviert in den nächsten Morgen zu starten, denn jeder Tag stellt einen Beginn für ein neues Kapitel dar. Hierbei hilft die Autosuggestion, bei der man sich durch die Wiederholung positiver Sätze selbst Mut zusprechen kann“, erklärt der bekannte Motivationstrainer Jürgen Höller. „Glücklich sein kann jeder erlernen, da sich unsere Gedanken steuern und beherrschen lassen. Es geht darum, sich nicht selbst zu bemitleiden und immer nach vorne zu blicken.“

Akzeptieren statt vergleichen

Wer glücklich sein möchte, sollte die eigene gegenwärtige Lebenssituation annehmen und zufrieden sein. Der Vergleich mit anderen führt dagegen nur zu Neid und Unzufriedenheit, denn es gibt immer Menschen, die ein größeres Haus, ein schöneres Auto oder einen besseren Job haben oder die einfach sportlicher oder musikalischer sind als man selbst. Eifersucht ist ein sehr negatives Gefühl und hindert einen daran, das eigene Potenzial zu entfalten und Erfüllung zu finden. „Viele Menschen verwechseln Ursache und Wirkung. Erfolgreiche Menschen strahlen nicht mehr Freude aus, weil sie Erfolg und Geld haben, sondern glückliche Menschen haben Erfolg, weil sie ihren Aufgaben mit Leidenschaft nachgehen. Zudem haben wissenschaftliche Studien belegt, dass ab einem bestimmten Einkommen die Glückskurve eines Menschen nicht mehr steigt. Aus diesem Grund sollte jeder, der zufrieden sein möchte, Erfahrungen mehr wertschätzen als materielle Dinge“, so Jürgen Höller.

Sportlich bleiben

Bewegung hilft beim Glücklichsein. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Bewegung nicht nur bei körperlichen Beschwerden wie Übergewicht oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen hilft, sondern dass durch Bewegung Glückshormone ausgeschüttet werden. „Dafür muss nicht jeder einen Marathon laufen, vielmehr reicht es bereits aus, ein paar Mal die Woche draußen zu walken oder Fahrrad zu fahren, da insbesondere Sport an der frischen Luft dabei unterstützt, zu entspannen und den Kopf freizubekommen“, weiß der Motivationsexperte.

Technik verbannen

In einer Gesellschaft, die immer schnelllebiger wird und in der Erreichbarkeit zu jeder Zeit alles bedeutet, müssen sich Menschen Zeit für sich selbst nehmen, um ihre eigenen Akkus aufzuladen. Dazu gehört es, Augenblicke mit den Liebsten zu verbringen und sich einfach mal für eine halbe Stunde zu erholen. „Damit die Entspannung auch gelingt, müssen technische Geräte wie Fernseher und Laptop aus bleiben. Zudem sollte man nach Feierabend auch das Handy aus lassen und keine E-Mails beantworten“, erklärt Jürgen Höller abschließend. (red)