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Wiederkehrender Eierstockkrebs: Neue Medikamente verlängern Therapieerfolg

09.12.2017
Foto: Prof. Dr. med. Micheal H. R. Eichbaum

Prof. Dr. med.
Michael H. R. Eichbaum
Direktor der Klinik für
Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie an den
HELIOS Dr. Horst Schmidt Klinik
Wiesbaden



Eierstockkrebs ist eine schwierig zu behandelnde Erkrankung. Trotz intensiver Bemühungen kommt es häufig zu einem Rückfall. Meistens muss dann erneut eine Chemotherapie erfolgen, um die Krankheit zurückzudrängen.
Seit kurzem gibt es einen Wirkstoff in Tablettenform, der bei wiederkehrendem Eierstockkrebs eingesetzt wird. Bei diesem Wirkstoff handelt es sich um einen sogenannten PARP-Inhibitor. Er verhindert, dass Krebszellen einen durch die Chemotherapie an ihrer Erbsubstanz verursachten Schaden erneut reparieren können.
Patientinnen mit einem speziellen Eierstockkrebs, die einen Rückfall haben, auf eine platinhaltige Chemotherapie ansprechen und eine Mutation in dem BRCA-Gen aufweisen, können das Medikament im Anschluss an die Chemotherapie bekommen. Dadurch wird der Behandlungserfolg gefestigt und verlängert.
Seit März 2017 gibt es in den USA einen weiteren PARP-Inhibitor, der ebenfalls zur Behandlung von wiederkehrendem Eierstockkrebs eingesetzt wird. In Kürze wird dessen Zulassung auch in Deutschland erwartet. In Studien zeigte sich, dass dieses Medikament auch bei Patientinnen wirksam ist, die keine BRCA-Mutation aufwiesen.
Bei einem Eierstockkrebs-Rückfall sollten deshalb unbedingt die Möglichkeiten zum Einsatz von PARP-Inhibitoren geprüft werden. Betroffene sollten sich am besten in einem gynäkologischen Krebszentrum umfassend und individuell untersuchen und beraten lassen.